Cyberkriminalität nimmt zu Deutlich mehr erfundene Drohmails im Umlauf 

gg, sda

5.5.2022 - 10:31

Der Bund hat im vergangenen Jahr doppelt so viele Cyberangriffe registriert als 2020. (Themenbild)
Der Bund hat im vergangenen Jahr doppelt so viele Cyberangriffe registriert als 2020. (Themenbild)
Keystone

Im vergangenen Jahr sind dem Nationalen Zentrum für Cybersicherheit (NCSC) rund doppelt so viele Fälle gemeldet worden wie 2020. Bei vielen der gemeldeten Vorfälle handelt es sich allerdings um erkannte Angriffsversuche und nicht um erfolgreiche Angriffe.

Keystone-SDA, gg, sda

Insgesamt sind dem NCSC im Jahr 2021 21'714 Fälle von Cyberkriminalität gemeldet worden, wie das Zentrum in einem am Donnerstag publizierten Bericht schrieb. Im Jahr davor waren es noch 10'833 Fälle gewesen.

Ein Grund für diese starke Zunahme dürfte sein, dass das Meldeformular Ende 2020 erneuert und vereinfacht wurde sowie seither auch prominenter auf der Startseite platziert ist. Gleichzeitig habe es aber tatsächlich deutlich mehr Angriffsversuche gegeben.

Am häufigsten wurden gemäss dem neuen Bericht Betrugsversuche gemeldet. Im Herbst 2021 hätten beispielsweise Meldungen zu Drohmails stark zugenommen, welche vortäuschten, von Strafverfolgungsbehörden zu stammen und die die Bezahlung einer Busse oder Kaution forderten.

Die gut 20'000 registrierten Fälle sind dabei wohl nur die Spitze des Eisbergs. Es sei von einer nicht unerheblichen Dunkelziffer auszugehen, insbesondere bei nicht erfolgreichen Versuchen, schreibt die nationale Cyberbehörde. In der Schweiz besteht keine generelle Meldepflicht.