Imagestudie 2018 Das denkt die Welt über uns

tali

14.8.2019

Irgendwo zwischen Heidi und Wirtschaftsmacht sehen die meisten ausländischen Befragten die Schweiz.
Irgendwo zwischen Heidi und Wirtschaftsmacht sehen die meisten ausländischen Befragten die Schweiz.
Keystone/Archiv

Ein Land voller Berge, Kühe und Uhrmacher? Wie die Welt tatsächlich über die Schweiz denkt, zeigt eine neue Umfrage des Eidgenössischen Departements für auswärtige Angelegenheiten (EDA).

Denken Menschen aus anderen Ländern tatsächlich zuerst an Berge, Schokolade und Uhren, wenn von der Schweiz die Rede ist? Der jährlichen Umfrage des Bundes zufolge fällt die Antwort auf diese Frage recht eindeutig aus: Ja, tun sie.

Tatsächlich waren laut «Präsenz Schweiz Imagemonitor 2018» schneebedeckte Gipfel (24 Prozent) sowie Schoggi und teure Uhren (je 19 Prozent) die Punkte, die von den Befragten als erstes genannt wurden. Insgesamt nahmen 12'767 Personen aus 19 Ländern an der Umfrage teil. Und die gaben dann doch auch überraschende Antworten.

Wirtschaftsstarker Eigenbrödler?

So sehen die Studienteilnehmer, die aus Nachbarländern wie Deutschland oder Italien, aber auch weit entfernten Ländern wie den USA, Indien oder Argentinien stammen, als grosse Stärken der Schweiz – erwartungsgemäss – die starke Wirtschaft (14 Prozent) und den Wohlstand (zehn Prozent) an. Erstaunlich oft (elf Prozent) wurde aber auch die Neutralität und Unabhängigkeit der Schweiz als Stärke eingeschätzt.

Auf der anderen Seite ist das jedoch auch einer der grössten Kritikpunkte in den Augen der Studienteilnehmer – wenn ihnen überhaupt einer einfallen wollte: Der Aussage, dass die Schweiz im internationalen Vergleich überdurchschnittlich viel zur Sicherung der Menschenrechte und des Friedens beitrage, stimmten vergleichsweise wenige Befragten zu. Noch zurückhaltender reagierten die Teilnehmer auf die Aussage, dass die Schweiz dazu beitrage, die gegenwärtigen Probleme in der Welt zu lösen.

Sorry, Roger: Für Schokolade ist die Schweiz im Ausland deutlich bekannter als für Spitzensport.
Sorry, Roger: Für Schokolade ist die Schweiz im Ausland deutlich bekannter als für Spitzensport.
Keystone/Archiv

Sind wir zu unfreundlich?

Doch nicht nur in Sachen internationaler Zusammenarbeit scheint sich die Schweiz in den Augen der Welt ein wenig einzuigeln. Auch in punkto gesellschaftliche Offenheit könnte unser Image im Ausland besser sein. So wird die Schweiz insgesamt zwar als tolerantes und offenes Land wahrgenommen, der Eindruck variiert aber von Land zu Land sehr stark: Befragte aus ferneren Ländern wie Indien, Mexiko und Marokko haben in dieser Frage ein deutlich besseres Bild von der Schweiz als die direkten Nachbarn in Italien, Deutschland und Frankreich.

Bewohner jener Länder sind es auch, die der Schweiz die schlechtesten Noten in Sachen Ausländerfreundlichkeit geben. Allerdings schneidet die Schweiz in dieser Frage auch insgesamt deutlich schlechter ab als in den meisten anderen. Etwas besser, aber auch nicht überschwänglich, fiel das Echo auf die Aussage aus, dass die Schweizer freundlich seien. Das mit Abstand schlechteste Zeugnis stellte uns in diesem Punkt Italien aus.

Guter Gesamteindruck

Insgesamt aber hat die Schweiz im Ausland ein sehr positives Image, insbesondere in Polen, Kasachstan, Indien, Russland und in den Vereinigten Arabischen Emiraten. Befragte aus diesen Ländern bewerteten den Gesamteindruck des Landes besser als den der Vergleichsländer Schweden, Deutschland, Grossbritannien und Dänemark. In Deutschland, dem einzigen Land, in dem Befragte auch einen Gesamteindruck ihres eigenen Landes abgeben mussten, erzielte die Schweiz sogar deutlich mehr Punkte als Deutschland selbst.

Desweiteren betonen die Autoren der Studie, dass das Ansehen der Schweiz im Vergleich zu den vorherigen Befragungen nicht gesunken ist, sich in manchen Ländern sogar deutlich verbessert hat. Imagesorgen müssen sich Schweizer und Schweizerinnen also nicht machen. Ausser in Italien vielleicht.

Bilder aus der Schweiz

Zurück zur Startseite