Corona-Übersicht Handgemenge an unbewilligter Demo in Bern +++  Kinder infizieren sich immer öfter

phi/red.

5.9.2021

Rund 300 Gegner der Corona-Massnahmen haben am Sonntag in Bern demonstriert. Am Rande des Umzugs lieferten sich Provokateure ein Handgemenge mit der Polizei. Die Ereignisse des Tages im Überblick.

phi/red.

5.9.2021

Die Gastronomie in der Schweiz hat nach Angaben von Gastrosuisse im Sommer 2021 noch weniger Umsatz eingefahren als im Vorjahr. Im Vergleich zur Zeit vor der Pandemie hätten die Mitglieder des Verbandes im Juli und August rund 30 Prozent weniger eingefahren.

Fast ein Viertel der Betriebe fürchte sogar eine Umsatzeinbusse von 50 Prozent, wie eine Umfrage der Gastrosuisse ergeben habe. Deshalb sei die Einführung einer Zertifikatspflicht nicht akzeptabel, heisst es: Sie würde sich in dieser Lage «umgehend auf die Liquidität durchschlagen und die Überlebensfähigkeit der Betriebe gefährden». Das müsste entschädigt werden, fordert der Verband.

Laut Präsident Casimir Platzer habe die Branche seit Jahresbeginn 2020 rund 53'000 Stellen abgebaut: «Das entspricht jeder fünften Stelle», sagte er. Die Härtefall-Entschädigungen habe der Branche zwar geholfen, reichten aber nicht aus: «Die Reserven sind aufgebraucht», so Platzer.

Berset kontert Maurer: Nächste Woche kommt die Pflicht

Laut «Sonntagszeitung» will Alain Berset nächste Woche nun doch neue Massnahmen erlassen und die Zertifikatspflicht ausweiten. Der Gesundheitsminister hat am Freitag die Spitzen von SVP, SP, FDP und die Mitte über die Pläne unterrichtet.

Den Vorsitz führte SP-Co-Präsident Cédric Wermuth, der sagte: «Die Situation ist kritisch. Wir befinden uns wohl bereits mitten in der vierten Welle.» Nur die SVP habe gegen das Vorhaben gestimmt, heisst es.

Immer häufiger Infektionen bei Schülern

Mit dem Ende der Ferien sind nicht nur die Schüler, sondern auch das Corona-Problem in die Klassenzimmer zurückgekehrt – mit fatalem Ergebnis: Überall in der Schweiz müssen Schüler*innen in Quarantäne gehen, weil es immer mehr Ansteckungen gibt.

In fast allen 13 Deutschschweizer Kantonen sei das so, berichtet die «Sonntagszeitung», nachdem die Zeitung nachgefragt hat. Im Kanton Bern gebe es sechs Mal mehr Infektionen als vor den Ferien, in Schwyz gebe es zehn Mal mehr Fälle und auch Baselland sieht eine «deutliche Zunahme».


Die Ereignisse des Tages im Überblick:

Das Wichtigste in Kürze

  • Rund 150 Personen haben am Wochenende das provisorische Test- und Impfzentrum im Zentrum des Lausanner Stadtteils Flon besucht.
  • In Deutschschweizer Schulen gibt es zum Teil deutlich mehr Infektionen: Bis zu zehn Mal mehr Schüler*innen stecken sich an.
  • Ueli Maurer äussert Verständnis für die Gegner der Zertifikatspflichts und spricht sich für staatliche Zurückhaltung aus.
  • Alain Berset hingegen drängt auf ihre Einführung und bereitet einen entsprechenden Beschluss des Bundesrats für Mittwoch vor.
  • Gastrosuisse fordert für den Fall der Einführung Entschädigung.
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  • 21.45 Uhr

    Wir beenden den Live-Ticker am Sonntag

  • 21.07 Uhr

    Brasilien verfügt Quarantäne für Argentiniens England-Profis

    Die brasilianische Gesundheitsbehörde (Anvisa) hat kurz vor dem WM-Qualifikationsspiel zwischen Brasilien und Argentinien Quarantäne für die vier argentinischen Nationalspieler aus der englischen Premier League angeordnet. Damit drohten Emiliano Martínez und Emiliano Buendía von Aston Villa sowie Giovanni Lo Celso und Cristian Romero (beide Tottenham Hotspur) den Klassiker zwischen den südamerikanischen Fußball-Großmächten in São Paulo am Sonntag zu verpassen.

    Allerdings standen Martinez, Romero und Lo Celso in der vor dem Spiel vom argentinischen Verband bekanntgegebenen Startelf. Nur Buendia fehlte im Aufgebot.

    «Die Anvisa hält die Situation für ein ernsthaftes Gesundheitsrisiko und hat daher den örtlichen Gesundheitsbehörden geraten, die sofortige Quarantäne der Spieler zu verhängen, denen die Teilnahme an jeglichen Aktivitäten untersagt ist», hieß es in einer Mitteilung der Behörde. Zudem sollten die Spieler nicht weiter auf brasilianischem Gebiet bleiben dürfen.

  • 19.24 Uhr

    Handgemenge mit der Polizei bei unbewilligter Demo in Bern

    Rund 300 Gegner der Corona-Massnahmen haben am Sonntag in Bern demonstriert. «Kein Impfzwang, kein Zertifikat, keine Spaltung» war auf einem der Transparente zu lesen. Fünf Personen wurden von der Polizei angehalten.

    Der laut der Berner Kantonspolizei nicht bewilligte Umzug sollte an verschiedenen Uni-Instituten im Quartier vorbeiführen. Dieser bewegte sich via Bubenbergplatz in die Innenstadt, wieder zurück in die Länggasse und auf die Grosse Schanze, wo er sich auflöste, wie die Polizei am Abend mitteilte.

    Die Polizei berichtete über wiederholte «gezielte Provokationen» durch eine kleine Gruppe. Bei der Erlachstrasse kam es zu einem Handgemenge dieser Gruppe und Demonstrierenden. Einsatzkräfte hätten die Beteiligten getrennt und von sechs mutmasslich beteiligten Personen die Personalien aufgenommen.

    Vier Personen aus dieser Gruppe wurden laut Polizei später erneut an der Umzugsroute gesichtet und weggewiesen. Als sie danach noch einmal in der Nähe des Demonstrationszuges auftauchten, wurden sie angehalten und mit auf den Posten genommen. Auch eine Demonstrantin, die einen Polizisten beschimpft hatte, wurde angehalten.

  • 18.22 Uhr

    USA wollen am 20. September Impfauffrischungen starten

    In den USA kann die Vergabe von Corona-Auffrischungsimpfungen womöglich nicht wie ursprünglich geplant anlaufen. Der Immunologe und Berater von US-Präsident Joe Biden, Anthony Fauci, sagte am Sonntag dem Fernsehsender CBS, es sei möglich, dass bis zum angepeilten Starttermin am 20. September nur Auffrischungsimpfungen eines Herstellers von der Arzneimittelbehörde FDA zugelassen seien – und nicht, wie erhofft, die Präparate sowohl von Pfizer/Biontech als auch von Moderna. Ursprünglich sei das Ziel gewesen, ab dem 20. September Auffrischungsimpfungen mit beiden Präparaten anzubieten. Fauci betonte aber, vermutlich könne man zu dem Zeitpunkt zumindest mit einem Präparat starten, und mit dem anderen Präparat dann ein paar Wochen später.

    Der Stabschef von US-Präsident Joe Biden, Ron Klain, sagte am Sonntag dem Fernsehsender CNN, man habe die Hoffnung, dass die Zulassung für eines der beiden Präparate bis zum 20. September vorliege. Er versicherte, niemand werde eine Auffrischungsimpfung mit einem Impfstoff bekommen, sofern dies nicht von der FDA zugelassen sei.

  • 18.03 Uhr

    G20 beraten über Pandemie – Impfen soll nicht Privileg weniger sein

    Zukünftige Pandemien verhindern oder zumindest besser darauf vorbereitet sein: Dieses Ziel haben die Gesundheitsminister der G20-Staaten bei ihrem Treffen in Rom. Gleichzeitig soll die Impfkampagne weltweit an Fahrt gewinnen.

    Die Gesundheitsminister der 20 wichtigsten Industrie- und Schwellenländern (G20) wollen sich für mehr Gerechtigkeit bei der Verteilung von Corona-Impfstoffen weltweit einsetzen. Am Ende der Konferenz wird eine gemeinsame Erklärung erwartet. Die Minister wollen über weitere Schritte in der Pandemie beraten und über Wege sprechen, wissenschaftliche Erkenntnisse auf der Welt besser zugänglich zu machen. Das Ziel sei «eine starke Botschaft der Zusammenarbeit, Solidarität und Gerechtigkeit, unter der Überzeugung, dass niemand abgehängt wird», hiess es von den Veranstaltern in Italien. Zudem soll beraten werden, wie man eine zukünftige Pandemie verhindern beziehungsweise sich besser darauf vorbereiten kann.

    Russland forderte die G20-Staaten indes zur gegenseitigen Anerkennung digitaler Corona-Impfpässe auf. Es sei wichtig, gemeinsame Konzepte für das grenzüberschreitende Reisen Geimpfter zu entwickeln, sagte Gesundheitsminister Michail Muraschko seinem Ministerium zufolge. «Zu diesem Zweck ist es wichtig, die gegenseitige Anerkennung der Impfung (...) in Betracht zu ziehen.»

  • 16.16 Uhr

    Deutlich mehr Impfungen in Deutschland als gemeldet

    Bei einem Vergleich der ans RKI gemeldeten Impfungen mit den Abrechnungszahlen fiel die Differenz auf: Die Zahl der Impfungen in Deutschland ist ist laut einem Bericht des Nachrichtenmagazins «Spiegel» deutlich höher als gedacht. Das gehe aus Erhebungen der Kassenärztlichen Vereinigungen in mehreren Bundesländern hervor.

    Im zweiten Quartal sind demnach mindestens 350’000 verabreichte Dosen dem Robert Koch-Institut (RKI) nicht gemeldet worden und tauchen nicht in der bundesweiten Impfquote auf. Laut RKI sind derzeit mehr als 61 Prozent aller Einwohner vollständig gegen das Coronavirus geimpft.

    Eine solche Lücke war zunächst in Hamburg bekannt geworden, wo bis Ende Juni rund 71’000 Impfungen nicht erfasst waren. In Bayern liegt die Lücke dem Bericht vom Sonntag zufolge bei rund 150’000, in Baden-Württemberg und Berlin jeweils bei rund 50’000 Impfungen. Sachsens Praxen haben rund 29’000 Impfungen nicht gemeldet. Im Saarland und in Brandenburg gab es dagegen offenbar zusammen genommen rund 18’000 weniger Impfungen als gemeldet.

    Rund 350’000 verabreichte Impfungen wurden dem Robert Koch-Institut nicht gemeldet.
    Rund 350’000 verabreichte Impfungen wurden dem Robert Koch-Institut nicht gemeldet.
    Bild: dpa
  • 15.49 Uhr

    Hunderte demonstrieren in Bern gegen Zertifikatspflicht

    Rund 300 Gegner der Corona-Massnahmen haben am Sonntag im Berner Länggass-Quartier demonstriert. «Kein Impfzwang, kein Zertifikat, keine Spaltung» war auf einem der Transparente zu lesen.

    Der Aufruf zur Kundgebung war in sozialen Medien verbreitet worden. Anlass war ein Beschluss der Leitung der Universität Bern: Seit 1. September gilt dort eine Covid-Zertifikatspflicht für alle Aktivitäten, die im Rahmen der Uni stattfinden - mit Ausnahme der Lehre auf Bachelor- und Masterstufe.

    Die Demonstrierenden hatten sich am frühen Nachmittag auf dem Unigelände versammelt. Schweizer- und Kantonsfahnen waren zu sehen sowie Slogans wie «Wir haben keine Angst» oder «Liebe Impflinge, bittet haltet Abstand». Der Umzug sollte die Demonstrierenden an verschiedenen Uni-Instituten im Quartier vorbeiführen.

  • 15.19 Uhr

    Italiens Gesundheitsminister: «Pakt von Rom» für weltweites Impfen

    Bei dem G20-Treffen der Gesundheitsminister in Rom soll laut Italiens Ressortchef Roberto Speranza die internationale Zusammenarbeit beim Impfen verstärkt werden.

    Es solle ein «Pakt von Rom» unterzeichnet werden, zitiert die Zeitung «Corriere della Sera» (Sonntag) den Minister. Es gehe darum, die Bewohner der ganzen Welt zu impfen. Kein Land könne sich selbst retten und die Impfstoffe seien die Waffe, die man habe. Demnach sollen die reichsten Länder eine Impfkampagne aufbauen, die sich auf alle Nationen erstreckt.

    Speranza brachte für Italien zudem weitere Corona-Beschränkungen ins Spiel, sollte die Impfkampagne gegen Covid-19 nicht weiter vorankommen. «Das Virus existiert noch, ist stark und zirkuliert», sagte er der Zeitung. «Entweder verstärken wir die Impfkampagne wieder oder wir sind gezwungen, uns vorzustellen, dass an einem bestimmten Punkt Massnahmen der Vergangenheit notwendig werden.»

    Vor dem Treffen der G20-Gesundheitsminister in Rom: Demonstranten zünden bei einer Demonstration gegen den geplanten «grünen Pass», eine Massnahme zur Eindämmung des Corona-Virus, einen Bengalo. Laut Italiens Ressortchef Roberto Speranza soll die Zusammenarbeit beim Impfen verstärkt werden.
    Vor dem Treffen der G20-Gesundheitsminister in Rom: Demonstranten zünden bei einer Demonstration gegen den geplanten «grünen Pass», eine Massnahme zur Eindämmung des Corona-Virus, einen Bengalo. Laut Italiens Ressortchef Roberto Speranza soll die Zusammenarbeit beim Impfen verstärkt werden.
    Archivbild: Keystone
  • 15.08 Uhr

    Prinz Harry fordert mehr Corona-Impfstoff für ärmere Länder

    Der Enkel von Queen Elizabeth meldet sich zu Wort. Er wirbt dafür, mehr Impfstoff an Menschen in ärmeren Ländern zu verteilen. Noch längst nicht alle hätten bereits eine Dosis erhalten.

    Prinz Harry (36) hat die Staatengemeinschaft mit Nachdruck zu mehr Corona-Impfungen in ärmeren Ländern aufgefordert. Mehr als ein Drittel der Weltbevölkerung habe bereits mindestens eine Impfung erhalten, sagte der Enkel von Queen Elizabeth II. bei einer Veranstaltung am Mittwochabend.

    «Das klingt nach einer grossen Leistung, und das ist es in vielerlei Hinsicht auch, aber es gibt eine grosse Diskrepanz zwischen den Menschen, die Zugang zu Impfstoffen haben und denen, die keinen haben.» Harry betonte: «Weniger als zwei Prozent der Menschen in den Entwicklungsländern haben zu diesem Zeitpunkt eine erste Dosis erhalten.»

    Die Welt könne im Kampf gegen das Virus noch vorankommen, wenn dieses Ungleichgewicht bekämpft würde, sagte Harry, der überraschend per Video zu einer Preisverleihung in London zugeschaltet war. Er warnte zudem vor den Folgen von Desinformation. Weltweit gebe es «massenhafte Fehlinformationen» in Medien und sozialen Netzwerken. «Diejenigen, die mit Lügen und Angst hausieren, erzeugen Impfskepsis, was wiederum zu geteilten Gemeinschaften und untergrabendem Vertrauen führt», sagte Harry. «Wir müssen dieses System durchbrechen, wenn wir Covid-19 und das Risiko neuer Varianten überwinden wollen.»

    Prinz Harry setzt seine Prominenz ein, damit viel mehr Menschen in ärmeren Ländern Corona-Impfungen bekommen.
    Prinz Harry setzt seine Prominenz ein, damit viel mehr Menschen in ärmeren Ländern Corona-Impfungen bekommen.
    Bild: dpa
  • 15.01 Uhr

    Ministerpräsident: Israel kann Lockdown wegen Auffrischungen vermeiden

    Der israelische Ministerpräsident Naftali Bennett hält einen vollständigen Lockdown während der jüdischen Feiertage in den kommenden Wochen wegen der Auffrischungsimpfungen gegen das Coronavirus für unnötig. Die Regierung hat Familien aufgerufen, grosse Versammlungen zu vermeiden. Gebeten in Synagogen dürfen nur kleine Gruppen Geimpfter beiwohnen. Bennett sagte dem Kabinett am Sonntag, Kinder, die nicht geimpft seien, sollten nicht mit in die Synagogen kommen.

    Israelis begehen am Montagabend das jüdische Neujahrsfest Rosch Haschana. In den kommenden Wochen gibt es auch den Fastentag Jom Kippur und das einwöchige Fest Sukkot. Die Feiertagszeit im vergangenen Jahr hatte zu einem Anstieg der Coronavirus-Infektionen geführt. Danach gab es einen vollständigen Lockdown.

  • 14.42 Uhr

    Uri beschliesst Maskentragpflicht für Erwachsene an Volksschule

    Der Urner Regierungsrat hat beschlossen, dass in Gebäuden der Volksschule ab (morgigem) Montag wieder eine Maskentragpflicht für erwachsene Personen gilt. Der Kanton weitet auch die Angebotspflicht für repetitive Tests auf Primarschulen und Kindergärten aus.

    Mit der Maskentragpflicht für Erwachsene soll ein Beitrag dazu geleistet werden, den Schulbetrieb auch bei steigenden Fallzahlen aufrecht erhalten zu können. Zudem sollten die Schulkinder unter zwölf Jahren, die sich aktuell noch nicht impfen lassen dürften, besser vor einer Infektion geschützt werden, schreibt die Urner Regierung in einer Mitteilung vom Sonntag.

    Die Erfahrungen der vergangenen Tage hätten gezeigt, dass die Primarschule und auch die Kindergärten stärker von Ausbrüchen betroffen seien als die Oberstufe, schreibt der Kanton.

    Aufgrund der aktuellen Corona-Lageentwicklung an den Urner Volksschulen müssten nun auch die Primarschulen und Kindergärten die Möglichkeit des repetitiven Testens auf Covid-19 unentgeltlich anbieten.

    Im Gegensatz zum Frühling, wo nur rund 10 Prozent aller Fälle im Kanton Uri im Umfeld der Schule entdeckt worden seien, seien seit den Sommerferien mehr als ein Drittel der Fälle an Schulen aufgetreten, heisst es in der Mitteilung des Regierungsrats. (Symbolbild)
    Im Gegensatz zum Frühling, wo nur rund 10 Prozent aller Fälle im Kanton Uri im Umfeld der Schule entdeckt worden seien, seien seit den Sommerferien mehr als ein Drittel der Fälle an Schulen aufgetreten, heisst es in der Mitteilung des Regierungsrats. (Symbolbild)
    Bild: Keystone
  • 14.03 Uhr

    Rund 140’000 Menschen protestieren gegen den Gesundheitspass in Frankreich

    Bei Protesten gegen den Gesundheitspass sind am Wochenende in mehreren französischen Städten rund 140’000 Menschen auf die Straßen gegangen. In der Hauptstadt Paris beteiligten sich nach Angaben des Innenministeriums am Samstag rund 18’500 Menschen an den Demonstrationen, landesweit gab es 215 Protestaktionen. Die Menschen protestierten gegen eine Regelung, die für die Teilnahme am öffentlichen Leben eine Corona-Impfung, -Genesung oder einen negativen Test vorschreibt. Zuletzt waren die Teilnehmerzahlen bei den Protesten jedoch rückläufig.

    In Paris zogen die Menschen - grösstenteils ohne Mund-Nase-Bedeckung - in mehreren Demonstrationszügen durch die Stadt. «Am Ende wird dieser Gesundheitspass gekippt», sagte der Organisator der Proteste in der Hauptstadt, Florian Philippot, und kündigte an, «notfalls bis zum Generalstreik» zu gehen.

    Mehrere Demonstranten drangen in das Pariser Einkaufszentrum Les Halles ein, wodurch ein Polizeieinsatz ausgelöst wurde. Landesweit wurden bei den Protesten laut Polizei 21 Menschen festgenommen, darunter drei in Paris. Ein Polizist erlitt leichte Verletzungen.

  • 13.09 Uhr

    120 Personen lassen sich im temporären Impfzentrum im Lausanner Stadtteil Flon impfen

    Rund 150 Personen haben am Wochenende das provisorische Test- und Impfzentrum im Zentrum des Lausanner Stadtteils Flon besucht. 120 Impfungen wurden ohne Voranmeldung verabreicht. Mehr als 80 Prozent der Geimpften waren zwischen 18 und 49 Jahre alt.

    Knapp die Hälfte von ihnen liess den Antigentest gleichzeitig mit der Impfung durchführen, hauptsächlich, um am Wochenende auszugehen, wie das Gesundheitsdepartement des Kantons Waadt am Sonntag mitteilte. Nur wenige Personen hätten nur einen Test machen wollen, ohne geimpft zu werden, was nicht möglich war.

    Mit diesem temporären Impfzentrum, für das keine Voranmeldung erforderlich war, wollte der Kanton Waadt junge Menschen zwischen 18 und 30 Jahren ermutigen, sich impfen zu lassen. Das Pilotprojekt lief von Donnerstag bis Samstag jeweils von 16 bis 23 Uhr.

  • 12 Uhr

    Zertifikatspflicht? Gastrosuisse fordert Entschädigung

    Die Gastronomie in der Schweiz hat nach Angaben von Gastrosuisse im Sommer 2021 noch weniger Umsatz eingefahren als im Vorjahr. Im Vergleich zur Zeit vor der Pandemie hätten die Mitglieder des Verbandes im Juli und August rund 30 Prozent weniger eingefahren.

    Restaurant in Lugano: «Die Reserven sind aufgebraucht.»
    Restaurant in Lugano: «Die Reserven sind aufgebraucht.»
    Archivbild: KEYSTONE

    Fast ein Viertel der Betriebe fürchte sogar eine Umsatzeinbusse von 50 Prozent, wie eine Umfrage von Gastrosuisse ergeben habe. Deshalb sei die Einführung einer Zertifikatspflicht nicht akzeptabel, heisst es: Sie würde sich in dieser Lage «umgehend auf die Liquidität durchschlagen und die Überlebensfähigkeit der Betriebe gefährden». Das müsste entschädigt werden, fordert der Verband.

    Laut Präsident Casimir Platzer habe die Branche seit Jahresbeginn 2020 rund 53'000 Stellen abgebaut: «Das entspricht jeder fünften Stelle», sagte er. Die Härtefall-Entschädigungen hätten der Branche zwar geholfen, reichten aber nicht aus: «Die Reserven sind aufgebraucht», so Platzer.

  • 10 Uhr

    Immer mehr Infektionen bei Schülern

    Mit dem Ende der Ferien sind nicht nur die Schüler, sondern auch das Corona-Problem in die Klassenzimmer zurückgekehrt – mit fatalem Ergebnis: Überall in der Schweiz müssen Schüler*innen in Quarantäne gehen, weil es immer mehr Ansteckungen gibt.

    In fast allen 13 Deutschschweizer Kantonen sei das so, berichtet die «Sonntagszeitung», nachdem die Zeitung nachgefragt hat. Im Kanton Bern gebe es sechs Mal mehr Infektionen als vor den Ferien, in Schwyz gebe es zehn Mal mehr Fälle und auch Baselland sieht eine «deutliche Zunahme».

    Ein Plakat der Impfkampagne des Kantons Aargau an der Neuen Kantonsschule in Aarau am 18. August 2021. 
    Ein Plakat der Impfkampagne des Kantons Aargau an der Neuen Kantonsschule in Aarau am 18. August 2021. 
    KEYSTONE

    In Zürich würden sogar neue Rekorde erreicht: 90 Ereignisse mit mehreren Infizierten habe das Contact Tracing verzeichnet. Der oberste Kantonsarzt Rudolf Hauri sagte, es liege nicht mehr nur an Ferien-Rückkehrern: «Viele der neu registrierten Ansteckungen werden aktuell aus dem schulischen Umfeld entdeckt.»

    Kritik kommt am kantonalen Flickenteppich auf: Nicht nur die Maskenpflicht werde unterschiedlich gehandhabt, sondern auch das Testwesen oder etwa die Benutzung von Luftfiltern. «Jeder wurstelt sich irgendwie durch», monierten deshalb Lehrkräfte.

  • 9.30 Uhr

    Berset kontert Maurer: Nächste Woche kommt die Pflicht

    Laut «Sonntagszeitung» will Alain Berset nächste Woche nun doch neue Massnahmen erlassen und die Zertifikatspflicht ausweiten. Der Gesundheitsminister hat am Freitag die Spitzen von SVP, SP, FDP und die Mitte über die Pläne unterrichtet.

    Bundesrat Ueli Maurer, (links), hat – auf diesem Bild vom März aus Bern – nur einen skeptischen Blick für Alain Berset übrig.
    Bundesrat Ueli Maurer, (links), hat – auf diesem Bild vom März aus Bern – nur einen skeptischen Blick für Alain Berset übrig.
    Bild: Keystone

    Den Vorsitz führte SP-Co-Präsident Cédric Wermuth, der sagte: «Die Situation ist kritisch. Wir befinden uns wohl bereits mitten in der vierten Welle.» Nur die SVP habe gegen das Vorhaben gestimmt, heisst es. 

    Den Kantonen soll Berset per Brief mitgeteilt haben, dass sie mehr Betten zur Verfügung stellen sollen. Das kommt früheren Forderungen der SVP entgegen. Auch Wermuth sparte nicht mit Kritik: «Mehrere Kantone haben einmal mehr geschlafen.» Das zeigten auch die Corona-Vorbereitungen an den Schulen. «Dieses Fazit ist sehr enttäuschend.»

  • 8.20 Uhr

    «Das gibt ein Puff», warnt Maurer vor Zertifikatspflicht

    «Bei Massenveranstaltungen geht es», sagt Bundesrat Ueli Maurer dem «SonntagsBlick» zu einer möglichen Ausweitung der Covid-Zertifikatspflicht. «Aber Servierpersonal, das zum Beispiel Berufsleuten ohne Zertifikat beim Znüni den Kaffee verweigert? Das gibt ein Puff», sagte der Finanzminister.

    Die Schweiz kann laut Maurer eine Ausweitung wie etwa in Österreich oder Italien zwar ebenfalls durchziehen. «Die Frage ist einfach: Welchen gesellschaftlichen und staatspolitischen Schaden richten wir an?» Der Staat sei in einer schwierigen Situation.

    Bundesrat Ueli Maurer (Zweiter von rechts) beim traditionellen Schwägalp Schwinget am 15. August 2021 in Urnäsch. 
    Bundesrat Ueli Maurer (Zweiter von rechts) beim traditionellen Schwägalp Schwinget am 15. August 2021 in Urnäsch. 
    KEYSTONE

    «Der Staat hat nicht die Aufgabe, jede und jeden vor dem Tod und allen Krankheiten zu beschützen. Man sollte nicht zu grosse Abhängigkeiten schaffen.» Der 70-Jährige fühle sich verpflichtet, die Skepsis, die in der SVP, aber auch in anderen Teilen der Bevölkerung herrsche, in die Diskussion einzubringen.

  • 8.10 Uhr

    Gesellschaft macht Maurer «am meisten Sorgen»

    Auch beim Impfen plädierte Maurer indirekt für eine zurückhaltende Rolle des Staates. Er bewege sich auch unter Leuten, die sich nicht impfen lassen wollten, sagte er. «Ich komme vom Land, dort ist man sehr kritisch. Das sind nicht einfach Verschwörungstheoretiker und Spinner, sondern senkrechte Schweizer, die sagen: Jetzt geht der Staat zu weit.»

    Maurer äusserte dabei ein Dilemma: Wie solle er als Bundesrat entscheiden, ob jemand sich impfen lassen soll oder nicht? «Wenn Sie sterben, sterben Sie; wenn Sie gesund bleiben, bleiben Sie gesund, und wenn Sie jemanden anstecken, ist das Ihre Verantwortung.» In einer freiheitlichen Gesellschaft hätten die Leute ein Recht, sich selber zu verwirklichen.

    Gleichzeitig rief Maurer Ungeimpfte zur Selbstbeschränkung auf. «Wer nicht geimpft ist, sollte auch nicht provozieren und an grosse Anlässe gehen.» Insgesamt stellte Maurer verhärtete Fronten in wichtigen Fragen rund um die Pandemie fest. «Wir haben nicht nur ein gesundheitliches und wirtschaftliches Problem, sondern auch ein gesellschaftliches. Das macht mir am meisten Sorgen.»

  • 8 Uhr

    Brasilien stoppt Sinovac-Impfung

    Die brasilianische Gesundheitsbehörde Anvisa setzt die Verwendung von mehr als zwölf Millionen Dosen des vom chinesischen Hersteller Sinovac Biotech entwickelten Corona-Impfstoffs für 90 Tage aus.

    Nach Informationen der Behörde wurden die Impfdosen in einer nicht von Anvisa zugelassenen Anlage hergestellt. Anvisa werde versuchen, die Anlage zu inspizieren, hiess es am Samstag. Weitere neun Millionen Impfdosen aus der gleichen Produktionsstätte seien bereits auf dem Weg nach Brasilien.