Suezkanal Die «Ever Given» kehrt an den Ort ihrer verhängnisvollen Havarie zurück

tpfi/SDA

20.8.2021

Die «Ever Given» kurz nach dem Ende der Blockade im Suezkanal. (Archivbild)
Die «Ever Given» kurz nach dem Ende der Blockade im Suezkanal. (Archivbild)
Bild: Getty Images

Fünf Monate nachdem das Containerschiff «Ever Given» im Suezkanal auf Grund gelaufen ist, kehrt der Frachter an seinen Unglücksort zurück. Der Riesen-Frachter befindet sich auf Überfahrt von Amsterdam nach Port Said im Nordosten Ägyptens.

tpfi/SDA

20.8.2021

Die 400 Meter lange «Ever Given» blockierte im Juni sechs Tage die wichtige Wasserstrasse zwischen Asien und Europa. Hunderte Schiffe konnten nicht passieren und stauten sich am Suezkanal

«Einmal durch den Suezkanal kostet über 100'000 Franken»

Pro Tag passieren normalerweise Waren im Wert von rund 10 Milliarden US-Dollar den Suezkanal. Pro Stunde schippern also 400 Millionen US-Dollar durch den Sinai. 

«Einmal durch den Suezkanal durchzufahren, kostet je nach Schiff und Transportgewicht über 100'000 Franken», sagt Stefan Legge. Der Volkswirtschafter ist Projektleiter und Dozent an der Uni St. Gallen. Das ist so teuer, weil mögliche Ausweichrouten für die Betreiber ebenfalls ins Geld gehen.

Nach ihrer Befreiung steuerte das Riesen-Containerschiff den Hafen von Rotterdam an. Dort lief es am 29. Juli ein. Auf dem Weg nach Port Siad steht dem Schiff das gefürchtete Suezkanal-Nadelöhr nun erneut bevor.  Am Donnerstag Abend soll es schliesslich in Ägypten einlaufen.



Nach der Freilegung der «Ever Given» Anfang Juli beschlagnahmte die Kanalbehörde das Schiff. Vier Wochen lag es vor Ort am Anker, bis eine Einigung über die Bergungskosten erzielt werden konnte. Die «Ever Given» fährt unter der Flagge Panamas und wurde vor der Havarie von einem in Taiwan ansässigen Unternehmen gechartert.

Nach der Blockade hatte Präsident Abdel Fattah al-Sisi eine Erweiterung der Wasserstrasse angekündigt. Die Arbeiten dafür begannen im Mai und sollen innerhalb von zwei Jahren abgeschlossen sein.