Glock Block19 Diese Waffe ist echt – Lego findet's nicht zum Schiessen

Ein Waffen-Hersteller ist beim Design einer Pistole vielleicht ein wenig zu verspielt gewesen: Die Glock, die wie ein Spielzeug aussieht, ist beim dänischen Lego-Konzern nicht gut angekommen.

Das nennt man dann wohl einen Schuss in den Ofen: Ein amerikanischer Waffen-Hersteller hat sich den Ärger von Lego und so mancher Eltern zugezogen. Der Grund: Culper Precision hat einen Waffe-Umbau angeboten, der aus einer Glock eine Pistole gemacht hätte, die von einem Spielzeug kaum zu unterscheiden wäre.

Weil die Bausteine an dem Schiesseisen wie Lego-Steine aussehen, hat der dänische Konzern den Amerikanern geschrieben, weiss die «BBC». Culper Precision wieder habe verlauten lassen, das Modell Block19 solle zeigen, dass Waffen etwa «für jeden» seien und dass «verantwortungsvoller Besitz und Abfeuern von Waffen eine echt lustige Aktivität» sei.

Von Aktivisten hagelte es Kritik. Auch die Organisation Everytown for Gun Safety ist nach eigener Aussage beim Hersteller vorstellig geworden: Shannon Watts monierte, dass Kinder ohnehin schon von Waffen angezogen würden – «selbst wenn die Pistolen nicht wie Spielzeug aussehen».

Mehr als die Kritik von Aktivisten dürfte aber die Unterlassungs-Aufforderung von Lego gewesen sein: Das Unternehmen aus Utah hat sein Angebot nun wieder zurückgezogen – allerdings nicht ohne sich für die «Aufmerksamkeit, die Block19 gerade auf der ganzen Welt bekommt» zu bedanken. Und sich zu beklagen: «Wir sind es leid, dass uns in den letzten 30 bis 40 Jahren unsere Rechte langsam genommen werden.»

Zum schlechten Schluss noch ein «fun» fact aus der Kategorie «Schuss nicht gehört»: Es ist in den USA zwar verboten, Spielzeug herzustellen, das einer Waffe zu sehr ähnelt, aber es ist erlaubt, echte Waffen so aussehen zu lassen wie Spielzeug. 2020 sind übrigens im Land der unbegrenzten Schusswaffen 140 Menschen nur durch Unfälle mit denselbigen ums Leben gekommen.