Benetton-Entscheide Diese Werbungen waren 1995 zu krass für die obersten Richter

Laura Hüttenmoser

5.7.2020

Vor 25 Jahren verbot der Deutsche Bundesgerichtshof drei Anzeigen von Benetton. Mit seinen Motiven warf das italienische Werbehaus immer wieder die Frage auf: Wie weit darf Werbung gehen?

Unter dem Werbechef Oliviero Toscani erlangte Benetton weltweite Berühmtheit für seine provokanten Kampagnen. In der heilen Welt der Modewerbung fanden sich plötzlich Motive wie Krieg, Krankheit oder Umweltverschmutzung. Während Toscani stets betonte, er wolle damit das Bewusstsein für soziale Probleme stärken, verstiessen die Werbungen in den Augen vieler gegen die Menschenwürde. 

Der deutsche Bundesgerichtshof verbot im Juli 1995 den Abdruck dreier Bildmotive: einen ölverschmutzten Vogel, Kinderarbeit und einen nackten Po mit der Aufschrift «HIV-Positive». Drei Jahre später hob das Bundesverfassungsgericht die Urteile der Zivilgerichte jedoch wieder auf – wegen Verletzung der Pressefreiheit.  

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