«Diesmal duftet die Kerze kaum, Honey» Beschwerden über Duftkerzen deuten auf Omikron-Welle hin

aru

5.1.2022

Wenig bis keinen Geruch: Bei Amazon häufen sich die Beschwerden gegen einen Duftkerzen-Hersteller.
Wenig bis keinen Geruch: Bei Amazon häufen sich die Beschwerden gegen einen Duftkerzen-Hersteller.
Christin Klose/dpa-tmn

Der Verlust des Geruchssinns ist ein häufiges Symptom einer Covid-Erkrankung. Ein US-Professor entdeckt eine Beziehung zwischen negativen Duftkerzen-Bewertungen und der Omikron-Welle.

aru

Die Omikron-Welle rollt derzeit über die Schweiz. Allein heute wurden über 30'000 Fälle verzeichnet. Dass es neben den Fallzahlen noch eine andere Möglichkeit gibt, eine Corona-Welle festzustellen, zeigte jüngst ein US-Assistenzprofessor.

Nick Beauchamp ist Politologe an der Northeastern University in Boston und entdeckte kürzlich eine Abhängigkeit zwischen den Corona-Zahlen und den schlechten Bewertungen von Duftkerzen auf Amazon. In einer Grafik, die er auf Twitter veröffentlichte, zeigt er dies eindrücklich.

«Keinerlei Duft, ausser man pflanzt seinen Kopf direkt ins Glasgefäss. Ich habe die Kerze acht Stunden brennen lassen, kein Duft», schreibt etwa ein Nutzer über eine Duftkerze von Yankee Candles.

Ein anderer schreibt, er habe diese Kerze schon mehrmals zuvor gekauft und der Duft fülle stets den Raum. «Diesmal duftet die Kerze kaum, honey», schreibt er.

Dass der Verlust des Geruchssinns ein Symptom für eine Corona-Erkrankung ist, ist hinlänglich bekannt. Bei manchen Patient*innen ist es nur eine kurzzeitige Erscheinung, doch sind auch Fälle bekannt von einem wochen- oder monatelangen Geruchsverlust.

In einem anderen Tweet relativiert Beauchamp seine Erkenntnisse: «Ich würde diesen Vergleich nicht allzu ernst nehmen. Daten zeigen, dass die Duftkerzen-Beschwerden saisonal steigen», schreibt er. Dennoch seien die Häufungen seit der Corona-Pandemie grösser als in anderen Jahren.

Bereits im vergangenen Jahr fiel zwei Wissenschaftlern auf, dass die Bewertung von Duftkerzen zwischen Januar und November 2020 generell um einen ganzen Stern sanken, wie der «Business Insider» schreibt. Die beiden wiesen aber bereits damals darauf hin, dass die schlechten Bewertungen zwar auf einen Anstieg der Corona-Fallzahlen hindeuten können, diese Daten aber nicht als wissenschaftliche Fakten betrachtet werden sollten.