Langfinger auf Wanderschaft sollten sich hier gründlich in Acht nehmen und einen Schutzhandschuh tragen: In der Ladenkasse eines türkischen Juweliers verteidigt ein Eichhörnchen Geld und Gold.
Was für den einen der Wachhund ist, ist für den Juwelier Mehmet Yuksel im türkischen Diyarbakir ein Eichhörnchen. Das kleine Nagetier namens Memocan bewacht als bissige Überraschung die Kassenschublade in seinem Laden.
Yuksel hat Memocan als Baby adoptiert, nachdem dieser seine Mutter verloren hatte. Inzwischen hat das Nagetier den Juwelier offenbar als Familienoberhaupt anerkannt, denn ausschliesslich Yuksel darf in die Schublade greifen, in der er das Bargeld und teils auch Schmuck aufbewahrt.
Memocan hat «schon für blutige Finger gesorgt»
Alle anderen müssen höllisch auf ihre Finger aufpassen, meint Yuksel: «Memocan schreitet sofort ein, wenn ein Unbekannter versucht, Geld oder Gold aus unserer Kasse zu nehmen.» Der Juwelier ist sich dabei sicher, dass das Hörnchen tatsächlich um den Wert des Inhalts weiss und diesen deshalb beherzt verteidigt.
Damit Mitarbeiter die Kasse überhaupt nutzen können, habe er Memocan bereits mehrfach aus der Schublade nehmen müssen, erklärt er. Das Tier mische sich nämlich ständig ein und habe «schon für blutige Finger gesorgt».
Obwohl das Hörnchen und der Juwelier sichtlich aneinanderhängen, soll Memocan nach Yuksels Willen seinem Job als Sicherheitsbeauftragter in seinem Laden nicht bis in alle Ewigkeit nachkommen. Nachdem Memocan eine Verletzung an der Pfote auskuriert hat, will er ihn wieder auswildern.