Bergsturz Ein Glückstag für Bergdorf Brienz GR

mafr, sda

16.6.2023 - 15:47

Die Experten rechneten nicht damit, dass der zerstörerische Schuttstrom vor dem Bergsdorf zum Stillstand kommt. Die Gemeinde sprach angesichts des verschonten Dorfes von einem Glückstag.
Die Experten rechneten nicht damit, dass der zerstörerische Schuttstrom vor dem Bergsdorf zum Stillstand kommt. Die Gemeinde sprach angesichts des verschonten Dorfes von einem Glückstag.
Keystone

Nachdem zwei Drittel der Gesteinsmassen ob Brienz GR ins Tal gedonnert sind, hat der Gemeindepräsident von Albula von einem Glückstag gesprochen. Die Experten hatten nicht damit gerechnet, dass der Schuttstrom vor dem Dorf stoppt und es komplett verschont.

Keystone-SDA, mafr, sda

Die Brienzerinnen und Brienzer müssen sich aber weiterhin in Geduld üben. Zur Zeit sei die Sicherheit im Dorf noch nicht gewährleistet, sagte Andreas Huwiler, Geologe des Kantons Graubünden, am Freitagnachmittag vor den Medien in Tiefencastel. Der Schuttstrom, der sich teilweise auf bis zu zwölf Meter Höhe auftürmt, sei noch nicht stabil.

Entwarnung könne deshalb noch nicht gegeben werden. Nicht auszuschliessen sei, dass aus dem Schutt bei Niederschlägen Murgänge entstehen könnten. Es brauche deshalb noch mehrere Tage Geduld vor einer Rückkehr der Einwohnerinnen und Einwohner.

Nach ersten Schätzungen der Geologen kamen etwa 1,5 Millionen Kubikmeter Gestein runter, wie Stefan Schneider, der Leiter des Frühwarndienstes, auf eine Journalistenfrage antwortete. Die Verantwortlichen hätten einen Freudensprung gemacht, als sie bei Anbruch des Tages gesehen hätten, dass die Gesteinsmassen das Dorf nicht beschädigt hatten.

Vom Schuttstrom ging eine grosse Zerstörungskraft aus. Auf Bildern ist zu sehen, wie eine Holzhütte weiter oben am Hang begraben wurde und Bäume wie Streichhölzer nachgaben.