Trotz der jüngsten Corona-Lockerungen verschiebt der Circus Monti seine Tournee 2020 um ein Jahr. Ein kostendeckender Betrieb sei mit den Vorgaben des Bundesrats nicht möglich, teilte der Zirkus am Donnerstag mit.
Die am Mittwoch präsentierten Lockerungen der Landesregierung seien zwar «Lichtblicke am Horizont». Doch eine Tournee wäre laut der Familie Muntwyler mit nicht verantwortbaren Risiken verbunden.
«Mit durchschnittlich über 500 Personen pro Vorstellung, teilweise zweimal täglich, können wir unserem Publikum kein ausreichendes Sicherheitskonzept in Verbindung mit einem einmaligen Circuserlebnis bieten», erklärte Zirkusdirektor Johannes Muntwyler. Die Mindestabstände stellten den Zirkus vor kaum umsetzbare Herausforderungen.
Der Bundesrat empfiehlt eine Mindestdistanz von einem Meter zwischen den Sitzreihen und schreibt eine maximale Kapazität von 300 Personen vor. «Markante Umsatzeinbussen wären eine unweigerliche Folge davon.» Ein auch nur ansatzweise kostendeckender Betrieb sei nicht möglich.
Ein Risiko gehe auch vom ganzen Team aus. Im Circus Monti werde auf relativ engem Raum gelebt und gearbeitet. Bereits eine erkrankte Person würde die Fortsetzung in Frage stellen.
Von der Verschiebung betroffen sind gut 120 Vorstellungen in neun Gastspielorten zwischen August und November 2020. Die Tour soll ab 6. August 2021 nachgeholt werden.
Die Vorgaben des Bundes stellen auch die anderen Zirkusbetreiber vor Herausforderungen. So sagte der Circus Knie im April alle Gastspiele bis zum 3. Juli ab. Wie es danach weitergeht, ist noch nicht bekannt.
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