Verrücktes Welt-WetterEis in São Paulo – und in Dubai bringen sie bei 45 Grad Wolken zum Regnen
phi/dpa/AP
23.7.2021
Während die Olympioniken in Japan unter der Hitze leiden, machen sich die Vereinigten Arabischen Emirate ihr Wetter einfach selbst: Drohnen bringen neuerdings mit Elektro-Stössen Wolken zum Regnen.
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23.07.2021, 21:04
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Während fünf-Hitze-Kuppeln derzeit die Nordhalbkugel schwitzen lassen, wird auf der Südhalbkugel geschlottert: Im Distrikt von São Paulo fiel das Quecksilber jetzt auf minus 2,3 Grad: Eine feine Eisschicht legte sich am Dienstag über Autos, Häuser und die Natur, berichtet «Folha».
Ganz anders dagegen die Lage in den Vereinigten Arabischen Emiraten: Hier sind für das Wochenende wieder Temperaturen von bis zu 46 Grad angesagt. Doch das Land, das zu den trockensten der Welt gehört, weiss sich zu helfen: Obwohl in den Emiraten gerade mal zehn Zentimeter Regen im Jahr fallen, ist die Luft über dem Land nämlich nicht ohne Feuchtigkeit.
Sobald sich Cumulus-Wolken bilden, können diese mit Flugzeugen oder Drohnen gedüngt werden, damit Regen fällt, berichtet CBS. Dass die Methode funktioniert, beweist ein Video, das offizielle Meteorologen herausgegeben haben: Es zeigt, wie es vergangene Woche trotz hoher Temperaturen in der Stadt Ra’s al-Chaima und Umgebung kräftig schüttet.
Wolken können auf verschiedene Wege zum Regnen gebracht werden. Einerseits mit Silberionen oder Salzen, die in die Wolken geblasen werden: Kleine Tröpfchen in der Luft können sich an die Partikel anhängen, und wenn genug Tröpfchen zusammenkommen, bildet sich eine Schneeflocke, die dann zu Boden geht, schmilzt und als Regen fällt.
Doch die Anwendung von Salz ist umstritten, weshalb Dubai inzwischen auf eine modernere Methode setzt: Mit Drohnen werden Wolken Elektro-Stösse verpasst, die dazu führen, dass sie sich zusammenklumpen und Regen abgeben.
Das Verfahren ist in Zusammenarbeit mit der University of Reading in England ausgearbeitet und erst im Mai vorgestellt worden: «Der Wasserspiegel in den Vereinigten Arabischen Emiraten sinkt drastisch», sagte damals Maarten Ambaum, ein beteiligter Forscher, der «BBC», «und [unser] Ziel, zu versuchen, mit dem Regen zu helfen.»
Wie es aussieht, haben die Wissenschaftler damit Erfolg:
Japan: Hitze setzt Olympioniken zu
Temperaturen von über 30 Grad Celsius im Schatten: Die russische Bogenschützin Swetlana Gombojewa hat in der Qualifikation der Olympischen Spiele in Tokio heute Morgen einen Hitzschlag erlitten.
Das teilte das Russische Olympische Komitee (ROC) via Twitter mit. Bei der 23-Jährigen sei aber schon wieder «alles in Ordnung». Sie sei ärztlich betreut worden und bereits wieder ins olympische Dorf zurückgekehrt.
USA: Rauch der Brände im Westen legt sich über den Osten
Die riesigen Waldbrände im Westen der US-Küste sind dieser Tage selbst im Tausende Kilometer entfernten New York zu spüren gewesen: Starker Wind trieb den Rauch von den Feuern in Kalifornien, Oregon, Montana und anderen Staaten im Westen bis an die Ostküste.
New York ist in einen Rauchschleier, auch Haze genannt, gehüllt. Die Sicht ist behindert, die Luftqualität schlecht. Die US-Ostküste hatte bereits im vergangenen Herbst Rauch von Waldbränden in Oregon erreicht.
In Oregon wuchs das sogenannte Bootleg Fire auf 1595 Quadratkilometer an – das ist die Hälfte der Fläche des US-Staats Rhode Island. Rauch- und Aschewolken stiegen bis zu zehn Kilometer in die Höhe. Zwei Waldbrände in der kalifornischen Sierra Nevada erfassten je rund 160 Quadratkilometer. Extreme Wetterbedingungen – Trockenheit, Hitze, Blitze – erschweren die Löscharbeiten.