Tsunami-Warnung ausgesprochen Erdbeben erschüttert Indonesiens Hauptstadt

SDA

2.8.2019 - 18:38

Ins Freie gerannt: Menschen stehen ausserhalb einer Shopping Mall in Jakarta.
Ins Freie gerannt: Menschen stehen ausserhalb einer Shopping Mall in Jakarta.
Source: KEYSTONE/AP/DITA ALANGKARA

Ein Erdbeben der Stärke 6,9 hat die indonesische Haupstadt Jakarta erschüttert. Von offizieller Seite wurde daher eine Tsunamiwarnung für die Westseite der Insel Java ausgesprochen.

Die indonesische Hauptstadt Jakarta auf der Insel Java ist von einem Erdbeben der Stärke 6,9 erschüttert worden. Das nationale Geophysik-Institut gab am Freitagabend (Ortszeit) vorübergehend eine Tsunami-Warnung für den Westen von Java aus.

Auch ein Teil der nördlichen Nachbarinsel Sumatra war betroffen. Das Institut warnte vor bis zu drei Meter hohen Wellen. Früher als zunächst geplant hob die Behörde die Warnung aber wieder auf: Es habe keinen signifikanten Anstieg des Wasserspiegels gegeben, sagte Leiterin Dwikorita Karnawati. Über grössere Schäden oder Opfer im Grossraum Jakarta sowie in den Küstengebieten war zunächst nichts bekannt.

In derselben Region, der Sunda-Meerenge zwischen Java und Sumatra, war im vergangenen Dezember der Vulkan Anak Krakatau ausgebrochen und hatte einen Tsunami ausgelöst. Mindestens 437 Menschen kamen damals ums Leben, mehr als 14 000 wurden verletzt.

Gefahr durch unzählige Vulkane

Indonesien liegt wie auch die Philippinen und Australien am hufeisenförmigen Pazifischen Feuerring, der sich um den Pazifischen Ozean zieht. Dort gibt es unzählige Vulkane und jedes Jahr Tausende, meist kleinere Erdbeben. Ausgelöst werden sie von der Bewegung der Erdplatten, die dort aufeinanderstossen.

Das Beben vom Freitag ereignete sich gegen 19.00 Uhr (Ortszeit) 147 Kilometer südwestlich von Sumur in der Provinz Banten im Westen Javas in einer Tiefe von zehn Kilometern, wie das Geophysik-Institut weiter mitteilte. Die Behörde hatte die Stärke des Bebens zunächst mit 7,4 angegeben.

Medien berichteten über Panik unter Einwohnern eines Wohnhauses in Jakarta. Sie seien auf die Strasse gestürzt, als das Hochhaus schwankte und Knackgeräusche zu hören waren.

Angst vor einem Tsunami

Das Fernsehen zeigte zudem Bilder, wie Küstenbewohner in Pandeglang an der westlichen Spitze Javas zu Fuss oder auf Motorrädern zu höher gelegenen Gebieten eilten, um sich vor einem möglichen Tsunami in Sicherheit zu bringen.

Auf der nördlichen Nachbarinsel Sumatra hatte die Tsunami-Warnung für das Gebiet West Lampung im Südwesten gegolten. «Die Menschen können wieder nach Hause gehen, sie sollten aber aufmerksam bleiben», sagte Behörden-Chefin Dwikorita Karnawati.

Schwere Erdbeben waren Mitte Juli in Australien, Indonesien und den Philippinen mit Stärken zwischen 5,5 und 7,2 registriert worden. Auf den zu Indonesien gehörenden Nord-Molukken wurden zwei Frauen den Behörden zufolge von Trümmerteilen ihrer Häuser erschlagen.

Am 26. Dezember 2004 hatte ein Beben der Stärke 9,1 vor Sumatra einen gewaltigen Tsunami ausgelöst, der rund um den Indischen Ozean etwa 230'000 Menschen tötete.

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