Aktuell Erdrutsche in Indien: Mindestens 45 Tote und viele Verletzte

SDA

30.7.2024 - 14:36

Rettungskräfte arbeiten vor Ort, nachdem Erdrutsche hügelige Dörfer im Distrikt Wayanad im indischen Bundesstaat Kerala getroffen haben. Foto: ---/AP/dpa
Rettungskräfte arbeiten vor Ort, nachdem Erdrutsche hügelige Dörfer im Distrikt Wayanad im indischen Bundesstaat Kerala getroffen haben. Foto: ---/AP/dpa
Keystone

Nach heftigen Regenfällen im Süden Indiens steigt die Zahl der Toten durch Erdrutsche auf mindestens 45. Es werden noch viele weitere Verschüttete befürchtet. Retter seien im Einsatz und suchten unter den Trümmern zerstörter Häuser nach Überlebenden, wie Beamte und örtliche Medien berichteten.

Keystone-SDA

Die Erdrutsche ereigneten sich am frühen Dienstagmorgen (Ortszeit) im Bundesstaat Kerala, als Menschen in ihren Häusern schliefen. Die Erdmassen trafen Dörfer, in denen den Angaben zufolge Hunderte Menschen leben. Bilder zeigten grosse Verwüstung – zerstörte Häuser, Trümmerhaufen, entwurzelte Bäume, weggeschwemmte Fahrzeuge.

36 Leichen seien bereits gefunden worden, berichteten örtliche Behörden im betroffenen Bezirk Wayanad. In einem benachbarten Bezirk seien neun weitere Tote entdeckt worden, die weggespült worden seien, meldete der Sender India Today.

Mindestens 100 Menschen seien bisher gerettet worden, sagte die Gesundheitsministerin des Bundesstaates Kerala, Veena George. Rund 70 Menschen sind den Angaben zufolge mit Verletzungen in Krankenhäuser gebracht worden.

Weitere Tote befürchtet

Hunderte Menschen seien möglicherweise noch unter den Erdmassen in dem hügeligen Gebiet verschüttet, schrieb die Zeitung «The Hindu». Regen behinderte die Rettungsteams, wie die Ministerin weiter sagte. Einsatzkräfte wurden deshalb per Hubschrauber vor Ort gebracht. Die Region sei schwer zugänglich, auch weil eine wichtige Brücke weggespült worden sei. Spürhunde seien im Einsatz. Für die kommenden 24 Stunden sind schwere Regenfälle in der Region vorhergesagt.

Indiens Premierminister Narendra Modi schrieb auf X: «Meine Gedanken sind bei all jenen, die ihre Angehörigen verloren haben, und meine Gebete bei den Verletzten.» Die Rettungsmassnahmen liefen, um allen Betroffenen zu helfen, fügte er hinzu. Modi kündigte ausserdem eine Entschädigung von 200.000 Rupien (etwa 2.200 Euro) für die Angehörigen der Opfer und 50.000 Rupien für jeden Verletzten an.

Überschwemmungen und Schlammlawinen sind alljährlich Begleiter der Monsun-Saison, die in Indien von Mai bis September dauert. Der Regen ist lebenswichtig für Pflanzenwelt und Landwirtschaft, kann für die Menschen aber auch immer wieder lebensbedrohlich werden.