UnwetterThur führt Hochwasser — Neuer Regen-Hotspot Ostschweiz
sda/toko
30.8.2020 - 17:29
Die massiven Niederschläge im Tessin und in Graubünden haben zu zahlreichen Erdrutschen und überfluteten Strassen geführt — die Thur führt Hochwasser. Im Tessin kann sich am Sonntagnachmittag zumindest die Sonne durchsetzen, die Ostschweiz wird zum neuen Regen-Hotspot.
Nach dem starken Regen im Tessin, wo die Niederschläge allmählich nachliessen, liegt ein neuer Schwerpunkt in der Ostschweiz. In Ebnat-Kappel gab es seit Mitternacht knapp 80 Millimeter Regen, auch im Fürstenland und im Kanton Thurgau wurden stellenweise 75 Millimeter Regen verzeichnet.
Im Kanton Schwyz gab es an verschieden Orten seit Mitternacht gut 60 Millimeter Regen, wie SRF-Meteo am Sonntagnachmittag weiter mitteilte. Seit Freitag lag die gesamte Niederschlagsmenge in Braunwald GL bei 145 Millimeter, in Ebnat-Kappel SG bei 136 Millimeter und in Bad Ragaz SG bei 124 Millimetern.
Während sich im #Tessin die #Sonne bereits durchgesetzt hat, ist es im Norden noch nass. Der #Regen wird in den nächsten Stunden aber überall nachlassen. Zum Abend hin beruhigt sie die Lage. Die Grafik zeigt die Prognose der Regenmenge für den Nachmittag von 14 bis 17 Uhr. (rv) pic.twitter.com/rSDk4UoicD
Im Kanton St. Gallen beschäftigten die Regenfälle die Feuerwehren. Sie wurden in rund 50 Gemeinden aufgeboten, wie die Kantonspolizei St. Gallen am Sonntag mitteilte.
Ab Sonntagvormittag hätten die Meldungen über Wassereinbrüche in Häusern stark zugenommen. Vereinzelt seien kleinere Hangrutsche gemeldet worden. Diese seien alle durch Gemeindebauarbeiter rasch geräumt worden. Mehrere Feuerwehren seien an Flüssen aufgrund von Pegelstandsalarmen vorsorglich aufgeboten worden.
Wegen der grossen Regenmengen bleiben im Kanton St. Gallen die Fuss- und Radwege entlang des Rheins ab der Diepoldsauer Rheinbrücke bis zum Bodensee aus Sicherheitsgründen bis auf weiteres gesperrt, wie die Internationale Rheinregulierung mitteilte.
Auch die Thur führt Hochwasser. Alertswiss gab am Sonntag für das Gebiet an der Thur eine Warnung heraus und empfahl, sich nicht an dem Fluss aufzuhalten.
Erdrutsche und gesperrte Strassen im Tessin
Geröll und Schlamm nach einem Erdrutsch in Bissone TI am Samstag.
Bild: KEYSTONE/Francesca Agosta
Die starken Regenfälle lassen einen Wasserfall in der Nähe von Cresciano tosen.
Bild: KEYSTONE/Ti-Press/Alessandro Crinari
In Bissone wurde ein Haus von einer Schlammlawine getroffen.
Bild: KEYSTONE/Francesca Agosta
Bei Cresciano TI stürzt nach den heftigen Regenfällen der letzten Tage das Wasser zu Tale.
Bild: KEYSTONE/Ti-Press/Alessandro Crinari
Erdrutsche und gesperrte Strassen im Tessin
Geröll und Schlamm nach einem Erdrutsch in Bissone TI am Samstag.
Bild: KEYSTONE/Francesca Agosta
Die starken Regenfälle lassen einen Wasserfall in der Nähe von Cresciano tosen.
Bild: KEYSTONE/Ti-Press/Alessandro Crinari
In Bissone wurde ein Haus von einer Schlammlawine getroffen.
Bild: KEYSTONE/Francesca Agosta
Bei Cresciano TI stürzt nach den heftigen Regenfällen der letzten Tage das Wasser zu Tale.
Bild: KEYSTONE/Ti-Press/Alessandro Crinari
Erdrutsche im Verzascatal
Am Sonntag kam es im Tessin vor allem im Verzascatal zu Erdrutschen und die Maggia führte Hochwasser. Nach Angaben von TCS blieben am Sonntag der Lukmanierpass sowie der Malojapass nach Erdrutschen für alle Fahrzeuge gesperrt. Die Strassen über den Grimsel- und den Sustenpass waren schneebedeckt, aber befahrbar.
Nach einem Erdrutsch am Samstag bleibt die Bahnstrecke zwischen Cadenazzo und Luino (I) voraussichtlich bis Montagmittag unterbrochen. Der Betrieb der Zahnradbahn Brienzer Rothorn wurde laut SBB wegen starken Schneefalls eingestellt.
Die Niederschläge lassen laut SRF-Meteo allmählich nach. Zunächst regnet es vor allem in der Ostschweiz und in Graubünden noch kräftig. Sonst gibt es nur noch einzelne Schauer.
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06.12.2019
Schadensmeldungen häufen sich
Seit Samstagmittag häufen sich die Schadensmeldungen. So musste am Samstag die Malojapassstrasse nach Erdrutschen gesperrt werden und am Sonntagmorgen auch die Lukmanierpassstrasse. Nach einem Erdrutsch am Samstag bleibt die Bahnstrecke zwischen Cadenazzo und Luino (I) voraussichtlich bis Montagmittag unterbrochen. In der Zentralschweiz kam es laut TCS in Luzern durch das Hochwasser zu Verkehrsbehinderungen.
Wegen der grossen Regenmengen bleiben im Kanton St. Gallen die Fuss- und Radwege entlang des Rheins ab der Diepoldsauer Rheinbrücke bis zum Bodensee aus Sicherheitsgründen bis auf weiteres gesperrt, wie die Internationale Rheinregulierung am Sonntag mitteilte.
Höchste Warnstufe für Regenfälle
Die Regen-Warnstufe 5 galt im Norden des Tessins und in den angrenzenden Gebieten Graubündens sowie im Kanton Uri. Leserbilder auf Online-Portalen gaben einen Eindruck vom sintflutartigen Regen im Tessin. Zu sehen waren hoch gehende Flüsse und Bäche, unter Wasser stehende Strassen und im Wasser stehende Autos sowie wegen umgestürzter Bäume und Erdrutsche nicht mehr passierbare Strassen.
Wegen der grossen Regenmengen werden im Kanton St. Gallen die Fuss- und Radwege entlang des Rheins ab Diepoldsauer Rheinbrücke bis zum Bodensee aus Sicherheitsgründen bis auf Weiteres gesperrt, wie die Internationale Rheinregulierung am Samstagabend mitteilte. Die Bevölkerung wird gebeten, sich nicht in der Nähe des Rheins aufzuhalten, um einen möglichen Einsatz des Rheinunternehmens und der Feuerwehren nicht zu behindern.