Terrorakt nicht ausgeschlossen Angreifer von Lüttich war offenbar Freigänger

sda/AP

29.5.2018 - 14:10

Bei einem brutalen Überfall in der ostbelgischen Stadt Lüttich sind am Dienstag zwei Polizisten und ein Passant getötet worden. Die Polizei erschoss den Angreifer, bei dem es sich offenbar um einen Freigänger handelt, der am Montagabend ins Gefängnis hätte zurückkehren sollen. Sein Motiv ist unklar. Terrorismus wird nicht ausgeschlossen.

Der Täter habe zunächst zwei Polizistinnen von hinten mit einem Messer angriffen, diesen eine Schusswaffe entrissen und sie dann beide erschossen, teilte die Lütticher Staatsanwaltschaft am Dienstag mit. Dann habe er einen jungen Mann erschossen, der in einem geparkten Wagen gesessen habe.

Schliesslich sei der Täter in eine Schule geflüchtet. Dort sei er bei einem Schusswechsel mit Polizisten erschossen worden. Dabei seien auch Polizisten verletzt worden. Medienberichten zufolge soll der Mann "Allahu Akbar" (Gott ist gross) gerufen haben.

Täter soll Freigänger gewesen sein

Aus Behördenkreisen hieß es, bei dem Angreifer habe es sich um einen Freigänger gehandelt, der am Montagabend ins Gefängnis hätte zurückkehren sollen. Weswegen er in Haft war, wurde nicht gesagt. In belgischen Medienberichten hieß es, er sei wegen Drogendelikten verurteilt worden. Der staatliche Rundfunksender RTBF meldete, der Angriff sei nahe einem Café auf dem Boulevard d'Avroy erfolgt.

Ermittlungen laufen - Alarmstufe nicht erhöht

Der belgische Innenminister Jan Jambon schrieb im Kurznachrichtendienst Twitter, das nationale Krisenzentrum prüfe die Situation. Das Krisenzentrum erklärte, die Terror-Warnstufe im Land bleibe auf der zweitniedrigsten Stufe. "Im Moment ändert sich nichts", sagte ein Sprecher laut der Nachrichtenagentur Belga.

Belgien war in der Vergangenheit das Ziel mehrerer terroristischer Attacken. Bei der schwersten davon töteten islamistische Extremisten in Brüssel am 22. März 2016 in der Metro sowie am Flughafen 32 Menschen.

Die Terrorwarnstufe wurde erst vor einiger Zeit wieder auf Stufe zwei herabgesetzt, ein Anschlag gilt demnach als "wenig wahrscheinlich". Behörden, Medien und Bürger sind jedoch nach wie vor sensibilisiert. Die höchste Terrorstufe liegt bei vier.

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