Beim Fleischverarbeiter Bell in Basel ist es in der Nacht auf Mittwoch zum dritten Mal in diesem Jahr zu einem Chemieunfall gekommen. Vier Personen mussten nach dem Austritt eines Desinfektionsmittels wegen Atembeschwerden ins Spital eingewiesen werden.
Die Polizei wurde gegen 00.30 Uhr wegen des Vorfalls auf dem Firmenareal an der Elsässerstrasse alarmiert, wie die Staatsanwaltschaft Basel-Stadt mitteilte. Als die Rettungskräfte eintrafen, hatten rund 25 Angestellte das betroffene Gebäude bereits verlassen.
Die Bell-Mitarbeiter hatten erst einen Austritt des giftigen Gases Ammoniak befürchtet. Spezialisten stellten nach Messungen allerdings fest, dass ein in einem Produktionsraum verwendetes Desinfektionsmittel die Ursache der Reizungen der Atemwege war. Dieses riecht ähnlich wie Ammoniak.Vier Arbeiter wurden zur Kontrolle durch die Sanität in eine Notfallstation eingewiesen. Für die Umwelt hat laut Behördenangaben keine Gefahr bestanden. Die genaue Ursache des Vorfalls wird durch die Staatsanwaltschaft abgeklärt.
Ammoniak-Austritt vor einer Woche
Bei Bell in Basel kam es bereits vergangene Woche zu einem Chemieunfall. Damals mussten nach dem Austritt von Ammoniak in einem Produktionsgebäude für Charcuterie ebenfalls an der Elsässerstrasse zwölf Betriebsmitarbeiter ins Spital.
Im April war es zu einem ähnlichen Zwischenfall gekommen. In einem Produktionsgebäude an der Neudorfstrasse trat ebenfalls Ammoniak aus. 13 Angestellte wurden damals zur Kontrolle ins Spital gebracht, konnten dieses aber nach kurzer Zeit wieder verlassen. Zum Ammoniak-Austritt war es im April bei Revisionsarbeiten an einer Kälteanlage gekommen. Dabei wechselten Arbeiter ein Ventil aus.
Basel ist einer von über einem Dutzend Standorten des Fleischverarbeiters Bell in der Schweiz. In der Stadt befindet sich ebenfalls der Hauptsitz. Das Unternehmen mit Marken wie Eisberg, Hilcona und Hügli beschäftigt in 15 Ländern total über 12'000 Mitarbeitende und erwirtschaftet einen Jahresumsatz von über vier Milliarden Franken. 2019 feiert der Betrieb den 150. Geburtstag von Firmengründer Samuel Bell.
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