Kultband aus Bayern Ex-Drummer der Spider Murphy Gang: Franz Trojan ist tot

SDA

23.9.2021 - 19:34

Die bayerische Rockgruppe Spider Murphy Gang 1983. (Archivbild)
Die bayerische Rockgruppe Spider Murphy Gang 1983. (Archivbild)
Bild: Keystone

Der Ex-Schlagzeuger der deutschen Band Spider Murphy Gang, Franz Trojan, ist im Alter von 64 Jahren gestorben. Er zählte Ende der 1970er Jahre zur Gründungstruppe der Kultband aus Bayern.

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Die Band wisse, dass er bereits am 15. September im nordrhein-westfälischen Kamp-Lintfort gestorben sei, sagte ihr Konzertmanager Lothar Schlessmann der Nachrichtenagentur DPA am Donnerstagabend. Zuerst hatte der Bayerische Rundfunk (BR) darüber berichtet.

Trojan war bis 1992 Schlagzeuger der Spider Murphy Gang ("Skandal im Sperrbezirk"). Günther Sigl und Barny Murphy (bürgerlich: Gerhard Gmell) hatten die Spider Murphy Gang 1977 mit Trojan und Michael Busse ins Leben gerufen. Sie benannte sich nach dem Saxofonisten in Elvis Presleys «Jailhouse Rock». Wie damals oft, begann die Gruppe mit englischen Texten. Später stieg sie auf bayerischen Dialekt um und startete damit ihre eigene Stilrichtung.

Kein Kontakt mehr

Schlessmann sagte, die Band habe ihn gebeten, einen kurzen Trauertext im Netz zu veröffentlichen. In der Anzeige mit einem Jugendbild in Schwarz-Weiss heisst es: «Die Spider Murphy Gang trauert um ihren Ex-Drummer Franz Trojan.» Trojan habe die letzten Jahre in Kamp-Lintfort verbracht. «Er möge in Frieden ruhen!» Keiner im Umfeld der Band hatte zuletzt Schlessmann zufolge mehr Kontakt zu Trojan, der sich seit langem zurückgezogen hatte.

In den 1980er Jahren machten die Tophits über den «Skandal im Sperrbezirk» im sauberen München und über die hochnäsige Münchner «Schickeria» die Band deutschlandweit bekannt. Heute sind noch Sigl und Murphy aus der Urbesetzung dabei.

«Wir sind weltberühmt in Bayern», ist einer von Sigls Lieblingssätzen – und ein Understatement. Die Band hat Fans im gesamten deutschsprachigen Raum und darüber hinaus. Sigl sagte einmal: «Das Bayerische ist doch der beliebteste Dialekt – und alle kommen doch im Urlaub her.»