Sollen Priester heiraten dürfen?«Lüge der Kirche»: Ex-Mönch fordert Abschaffung des Zölibats
dpa/dj
4.9.2018
Immer weniger junge Männer lassen sich zu katholischen Priestern weihen. Ist der Zölibat schuld?
Getty Images
Anselm Bilgri kennt die katholische Kiche von innen. Als eine «Lüge» bezeichnet der ehemalige Mönch den Zölibat und fordert in einem neuen Buch dessen Abschaffung.
Der ehemalige Benediktinermönch Anselm Bilgri (64) fordert in seinem neuen Buch die Abschaffung des Zölibats. «Die katholische Kirche lügt sich selbst in die Tasche, indem sie eine Forderung aufstellt, die schon immer schwierig einzuhalten war. Und heute, in unserer Zeit, in der Sexualität kein Tabu-Thema ist, ist es noch schwieriger», sagte er im Interview der Deutschen Presse-Agentur.
«Der Zölibat soll ein Zeichen sein, das auf das Jenseits verweist, wo es keine Ehe mehr gibt. Aber dieses Zeichen wird heute auf keinen Fall mehr von den Menschen verstanden – ganz im Gegenteil, weil man viele Priester dazu zwingt, ihre sexuellen Empfindungen heimlich zu leben.» Bilgris Buch «Bei aller Liebe. Warum die katholische Kirche den Zölibat freigeben muss» ist seit Dienstag auf dem Markt.
Vom späteren Papst zum Priester geweiht
Bilgri, der einst von Joseph Ratzinger zum Priester geweiht wurde, hatte vor fast 15 Jahren Schlagzeilen gemacht, weil er das berühmte Kloster Andechs verliess und aus dem Benediktinerorden austrat. Ein Grund dafür, dass er kein Mönch mehr sein wollte, so sagt er heute, sei auch der Zölibat gewesen.
«Es gibt eine Schätzung, die davon ausgeht, ein Drittel der Priester ist heterosexuell aktiv, ein Drittel homosexuell und ein Drittel versucht es redlich, sich daran zu halten», sagte er. «Dabei sind es gerade die Konservativen, die besonders streng mit sich sind, die irgendwann merken, dass es nicht klappt - und das macht dann oft noch verbitterter, weil man unter einem ständigen Gewissensdruck steht.»
Anselm Bilgri mit seinem neuen Buch «Bei aller Liebe».
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Zölibat erst seit dem Mittelalter etabliert
Dass ein Priester nicht verheiratet sein darf, hat zwar seine Ursprünge im 4. Jahrhundert, doch erst im Mittelalter wurde ein Heiratsverbot für Priester rechtlich fixiert. Zölibat heisst das Eheverbot - Theologen sagen «der Zölibat», aber der Duden lässt das Wort zugleich auch als Neutrum - «das Zölibat» - zu. Die Bezeichnung kommt vom lateinischen caelebs (unverheiratet).
Nach dem II. Vatikanischen Konzil in den 1960er Jahren hegten viele Reformkräfte die Hoffnung, mit der Öffnung der katholischen Kirche für moderne Strömungen werde auch die Pflicht zum Zölibat fallen - doch bis heute hat sich nichts geändert: Wer Priester werden will, muss schon bei der Diakonenweihe, die vor der Weihe zum Priester gefeiert wird, die Ehelosigkeit geloben.
Ausnahmen gibt es, wenn beispielsweise evangelische Pfarrer oder anglikanische Geistliche, die bereits verheiratet sind, zum katholischen Glauben konvertieren. Sie können dann zu Priestern geweiht werden, ohne ihre Ehe aufgeben zu müssen. Für Kirchenkritiker ist das Heiratsverbot ein wesentlicher Grund dafür, dass sich immer weniger Männer für das Priesteramt entscheiden.
Papst Franziskus stattet der Schweiz seinen ersten Besuch ab. Ein seltenes Vergnügen ...
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Der letzte Papst, der die Schweiz besucht hat, war Johannes Paul II. Er besuchte das erste katholischen Jugendtrefefn in Bern - und wurde von seinen Anhängern begeistert in Empfang genommen.
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70'000 Gläubige wohnten dem Gottesdienst auf der Berner Allmend bei. Seit dem letzten Besuch des Papstes waren 20 Jahre vergangen.
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Erstmals küsste Papst Johannes Paul II. im Juni 1982 Schweizer Boden, blieb aber nur kurz für einen Besuch der Vereinten Nationen in Genf. Zwei Jahre später kehrte er zurück und blieb diesmal sechs Tage lang.
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Johannes Paul II. besuchte dabei unter anderem Sachseln und zitierte bei seiner Messe auf dem Flüeli den Schweizer Schutzpatron Bruder Klaus, der einst dort wirkte: «Weitet eure Grenzen nicht zu weit aus, doch zögert auch nicht, über sie hinauszublicken, kümmert euch um die Sorgen und Nöte anderer Völker und bietet über eure Grenzen hinaus eine helfende Hand an».
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Zum Abschluss seiner Pastoralvisite, während der er 14 Städte besuchte, beging Johannes Paul II. am 17. Juni am Flughafen Sitten das Abendmahl mit Tausenden Gläubigen.
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Papst Paul VI., der Vorgänger von Johannes Paul II. stattete der Schweiz am 10. Juni 1969 einen Besuch ab. Er war von den Internationalen Organisationen nach Genf eingeladen worden.
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Der Besuch von Paul VI. war der erste Papstbesuch in der Schweiz seit 550 Jahren.
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