USA Familien von Sandy-Hook-Kindern bekommen Millionen von Waffenfirma

dpa

15.2.2022 - 18:55

Zum Jahrestag des Massakers an der Grundschule Sandy Hook brachten Bürger aus Newtown am 14. Dezember 2013 ein Mahnmal mit Kreuzen für die Opfer der Schiesserei vor ihrem Haus an. 
Zum Jahrestag des Massakers an der Grundschule Sandy Hook brachten Bürger aus Newtown am 14. Dezember 2013 ein Mahnmal mit Kreuzen für die Opfer der Schiesserei vor ihrem Haus an. 
Archivbild: Keystone

Die Familien von neun bei einem Massaker mit einem Sturmgewehr im Jahr 2012 getöteten Grundschulkindern haben einer Millionenentschädigung von dem Waffenhersteller zugestimmt. Demnach erhalten sie von Remington Arms 73 Millionen Dollar (rund 68 Millionen Franken), wie sie am Dienstag mitteilten. 

15.2.2022 - 18:55

Anfragen an Remington und die Anwälte der Waffenfirma zu der Einigung in dem Zivilprozess blieben zunächst unbeantwortet.

Am 14. Dezember 2012 hatte ein 20-Jähriger mit dem Gewehr vom Typ Bushmaster AR-15 seine Mutter in deren Wohnung in Newtown erschossen, die die Waffe legal besass. Er zog dann zur Grundschule Sandy Hook weiter und tötete dort 20 Erstklässler und sechs Lehrkräfte.

Die Familien verklagten Remington 2015. Sie sagten, die Firma hätte niemals eine derart gefährliche Waffe vermarkten dürfen. Sie wollten mit ihrer Klage dazu beitragen, dass es solche Massaker nicht mehr gebe.

Waffenwerbung in gewalttätigen Videospielen

Die Firma hatte argumentiert, ein Bundesgesetz gewähre der Waffenindustrie weitgehende Immunität. Doch das Oberste Gericht Connecticuts urteilte, dass Remington nach dem in dem US-Staat geltenden Recht – nicht Bundesrecht – wegen seiner Vermarktungsstrategie verklagt werden könne. Die Familien hatten vorgebracht, die Werbung habe sich an jüngere Männer gewandt und Produktplatzierungen in gewalttätigen Videospielen gehabt.



Remington ist eine der ältesten Waffenfirmen der USA. Sie wurde 1816 gegründet. 2020 meldete sie zum zweiten Mal Insolvenz an, ihr Vermögen wurde an andere Firmen verkauft. Sie war nach dem Sandy-Hook-Massaker durch Klagen und Verkaufsbeschränkungen in finanzielle Schwierigkeiten gekommen.

dpa