Indien Ursache des Horror-Crashs ist offenbar gefunden

AP/DPA, gbi

4.6.2023

Hunderte Tote bei Zugunglück in Indien

Hunderte Tote bei Zugunglück in Indien

Weit über 200 Todesopfer, und es könnten noch mehr werden: Nach Angaben der Regierung des ostindischen Bundesstaates handelt es sich um das schwerste Zugunglück in Indien seit über zehn Jahren.

03.06.2023

Ganz Indien fragt sich: Wie konnte es zum verheerenden Zugunglück kommen, das über 280 Menschen das Leben gekostet hat? Ein Regierungsvertreter gibt nun erste Erkenntnisse bekannt.

AP/DPA, gbi

4.6.2023

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Die Zugkatastrophe mit mindestens 288 Todesopfern im Osten Indiens wurde durch einen Systemfehler ausgelöst. Das gab der zuständige Bahnminister bekannt. 
  • Die Aufräumarbeiten dauern weiterhin an und sollen bis spätestens Mittwoch abgeschlossen sein.
  • Chancen, noch Überlebende in den Wracks oder darunter zu finden, sehen die Behörden aber nicht mehr.

Das schwere Zugunglück im Osten von Indien ist nach Angaben von Bahnminister Ashwini Vaishnaw durch einen Fehler im elektronischen Signalsystem verursacht worden. Dies habe dazu geführt, dass ein Zug fälschlicherweise das Gleis gewechselt habe, sagte Vaishnaw dem Fernsehsender New Delhi Television.

Bei dem Unglück am Freitagabend kamen mindestens 288 Menschen ums Leben. Zwei Passagierzüge und ein Güterzug waren darin verwickelt. Der Vorfall ereignete sich in einer ländlichen Gegend im Bezirk Balasore, gut 200 Kilometer südwestlich von Kolkata (ehemals Kalkutta). Es war das schwerste Zugunglück seit mehr als zehn Jahren.

Weitere Abkläurungen laufen

Wer genau verantwortlich sei, werde eine Untersuchung ergeben, erklärte der Minister. Die Nachrichtenagentur PTI berichtete kurz zuvor, vorläufige Ermittlungen hätten ergeben, dass einer der Züge, der Coromandel Express, ein Signal zum Einfahren in die Hauptstrecke erhalten hatte, das Signal aber später wieder aufgehoben worden sei.

Die Räumungsarbeiten in Südindien sind nach wie vor im Gang. Hoffnung, in den Wracks noch Überlebende zu finden, gibt es laut Behörden aber keine mehr.
Die Räumungsarbeiten in Südindien sind nach wie vor im Gang. Hoffnung, in den Wracks noch Überlebende zu finden, gibt es laut Behörden aber keine mehr.
Bild: Rafiq Maqbool/AP

Der Zug fuhr auf eine andere Strecke und stiess mit einem dort abgestellten Güterzug zusammen. Ein weiterer Passagierzug raste dann auf einem Nachbargleis in umgestürzte Wagen.

Tausende Helfer*innen sind im Einsatz

Weiterhin sind mehr als Tausend Menschen unablässig mit den Räumungsarbeiten beschäftigt. Dies teilte das indische Bahnministerium auf Twitter mit. Drohnenaufnahmen im örtlichen Fernsehen zeigten am Sonntag auch Bagger bei der Arbeit der Räumung der Strecke – und sie zeigen mit vielen Wracks und kaputten Gleisen das erschütternde Ausmass der Katastrophe. Laut Rettungskräften vor Ort werden in und unter den Wracks inzwischen keine Überlebenden mehr erwartet.

Das Ziel sei es, die Räumungsarbeiten bis Mittwoch abzuschliessen, sagte Bahnminister Ashwini Vaishnaw der indischen Nachrichtenagentur ANI. Gleichzeitig versuchten Angehörige vor Ort in verschiedenen Leichenhallen teils sehr entstellte Opfer zu identifizieren, wie etwa die «Times of India» berichtete.