FischereiFischbestände vor Kollaps: Ringen um Stopp schädlicher Subventionen
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14.7.2021 - 08:18
Riesige Fischfangflotten, überfischte Meere: Schuld daran sind auch staatliche Subventionen für die Fischerei. Ein internationaler Vertrag soll dem einen Riegel vorschieben. Gehofft wird jetzt auf den Durchbruch bei einem virtuellen Ministertreffen.
14.7.2021 - 08:18
SDA
Riesige Fangflotten sind auf den Weltmeeren unterwegs, und das hat verheerende Folgen: In manchen Meeresregionen stehen die Fischbestände vor dem Kollaps, das heisst, es werden mehr Fische entnommen als nachwachsen. Gut ein Drittel der Fischbestände sind nach Angaben der Welternährungsorganisation (FAO) schon überfischt. Schuld sind unter anderem staatliche Subventionen, vor allem für Treibstoff, die viele sonst unrentable Fischfangexpeditionen in ferne Meere lukrativ machen. Dem soll jetzt ein Riegel vorgeschoben werden, mit einem weltweiten Abkommen, das schädliche Subventionen verbietet.
An diesem Donnerstag wollen Minister der 164 Mitgliedsländer der Welthandelsorganisation (WTO) nach 20 Jahren Verhandlungen online die Weichen für ein Abkommen noch in diesem Jahr stellen. Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner forderte ein klares Zeichen für die Nachhaltigkeit. «Fischerei muss nach klaren, verlässlichen Regeln funktionieren, sonst sind Überfischungen die Folge», sagte Klöckner der Deutschen Presse-Agentur. «Von den WTO-Handelsministern erwarte ich, hier eines der wichtigen Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen konsequent umzusetzen.»
Die Fischerei
Die Gesamtmenge der Fischfänge weltweit ist nach FAO-Angaben bei rund 85 Millionen Tonnen im Jahr seit den 90er Jahren stabil. 60 Millionen Menschen arbeiten in der Fischerei. Für drei Milliarden Menschen ist Fisch die wichtigste Proteinquelle, so die Umweltstiftung WWF.
Probleme
Unter anderem weil viele Fischarten schon so knapp sind, wird heute dieselbe Fischmenge von viel mehr Schiffen gefangen, und viel öfter von grossen kommerziellen Flotten. Diese Boote setzen oft schädliche Schleppnetze ein, in denen Schildkröten, Wale und Delfine verenden. Fremde Boote fischen in den Wirtschaftszonen von Küstenländern, die keine Mittel für Patrouillen haben. Es werden zu viele Jungtiere entnommen, so dass sich Bestände nicht erholen können. Auf der Strecke bleiben auch kleine Fischer, oft in Entwicklungsländern, die in Küstennähe weniger Fisch finden und kein Geld haben, um weiter hinaus zu fahren.
Die Regeln
Eigentlich wird die Fischerei in fast allen Ozeanregionen von 17 regionalen Organisationen für das Fischereimanagement (RFMO) organisiert und kontrolliert. Sie überwachen die Bestände und erteilen Lizenzen für Fangkontingente. Allerdings halten sich nicht alle Fischer und Flottenbetreiber an die Regeln.
Das kriminelle Element
Illegale, nicht gemeldete und unregulierte Fischerei (IUU – Illegal, Unreported and Unregulated Fishing) ist ein grosses Problem. Boote fischen in den Hoheitsgewässern anderer Länder, schalten ihre Ortungsgeräte aus, um nicht entdeckt zu werden, fischen Arten, die unter Schutz stehen. Im IUU-Index der «Globalen Initiative gegen transnationale organisierte Kriminalität» kommt China am schlechtesten weg, gefolgt von Taiwan, Kambodscha und Russland.
Die Flotte
Problematisch ist das Fischen in Gewässern fernab der heimischen Küsten. Hier sind die EU-Länder mit rund 250 und die USA mit rund 300 Booten Zwerge. China stellt alles in den Schatten: Offiziell gab es 2019 rund 2700 registrierte Fernfischerboote. Aber nach Analysen der Londoner Denkfabrik Overseas Development Institute von 2020 sind rund 17 000 chinesische Boote fernab der Heimat auf Fang.
Die Subventionen
Einer kanadischen Studie zufolge betrugen die Fischereisubventionen weltweit 2018 rund 35,4 Milliarden Dollar (knapp 30 Mrd Euro). Mit einigen Milliarden werden zwar gutes Fischereimanagement und nachhaltiger Fischfang gestärkt, aber 63 Prozent der Gelder fliessen laut Studie in schädliche Subventionen, vor allem für Treibstoff.
Die grössten Geber von Subventionen
Mit Abstand grösster Zahler schädlicher Subventionen ist nach der kanadischen Studie China. Dort wurden 5,9 Milliarden Dollar gezahlt, von Japan 2,1 Milliarden Dollar und von der EU zwei Milliarden Dollar.
Das Abkommen
Es sollen Subventionen für Boote verboten werden, die bei illegalem Fang erwischt wurden, sowie für Boote, die nach bereits überfischten Arten suchen und für solche, die fern der heimischen Gewässer fischen.
Die Knackpunkte
Unklar ist, wer wie feststellt, ob ein Boot an illegaler Fischerei beteiligt war und wie lange Subventionen dann eingestellt werden, oder welche Bestände überfischt und welche Managementmethoden angemessen sind, um Überfischung zu vermeiden. Einer der grössten Knackpunkte aus EU-Sicht ist die Tatsache, dass China, die zweitgrösste Volkswirtschaft der Welt, in der WTO den Status als Entwicklungsland beansprucht, für die «Sonder- und Vorzugsbehandlung» gilt. Das können Ausnahmen von Verpflichtungen sein oder längere Übergangsfristen zur Umsetzung von Massnahmen. Europäer und Amerikaner bestehen darauf, dass China mit der grössten Fischfangflotte der Welt von solcher Vorzugsbehandlung explizit ausgenommen wird.
Nutzen eines Abkommens
Die amerikanische Umweltorganisation Pew Charitable Trusts schätzt, dass die Fisch-Gesamtmenge in den Weltmeeren bei Abschaffung sämtlicher schädlicher Fischereisubventionen bis 2050 um 12,5 Prozent steigen würde. Das wären 35 Millionen Tonnen mehr Fisch – dreimal so viel Fisch, wie in Afrika in einem ganzen Jahr gegessen wird.
Schiffsbesatzung nach Brückeneinsturz in Baltimore wohlauf
Ein dramatischer Vorfall erschüttert die US-Stadt Baltimore: Ein Containerschiff rammt einen der Stützpfeiler einer Autobrücke und bringt sie zum Einsturz. Zumindest die Besatzung des Schiffes «Dali» bleibt bei dem Vorfall aber unverletzt, heisst es in einer Mitteilung, die der «New York Times» vorliegt.
26.03.2024
«War natürlich ein riesiger Schock»: Prinzessin Kate macht Krebserkrankung öffentlich
London, 22.03.2024: Es ist eine Schock-Nachricht: Die britische Prinzessin Kate hat Krebs. Die Ehefrau des britischen Thronfolgers Prinz William bekommt Chemotherapie. Sie meldet sich mit einer Videobotschaft.
O-Ton Prinzessin Kate
«Im Januar wurde ich in London einer grossen Bauchoperation unterzogen, und damals ging man davon aus, dass ich nicht an Krebs erkrankt sei. Die Operation war erfolgreich. Tests nach der Operation zeigten aber, dass Krebs vorhanden war. Mein Ärzteteam riet mir daher zu einer vorbeugenden Chemotherapie, und ich befinde mich jetzt in der Anfangsphase dieser Behandlung. Das war natürlich ein riesiger Schock.»
William und sie hätten alles getan, was sie konnten, um das im Interesse der jungen Familie privat zu verarbeiten und zu bewältigen.
O-Ton Prinzessin Kate
«Wie Sie sich vorstellen können, hat das Zeit gebraucht. Ich habe Zeit gebraucht, um mich von der grossen Operation zu erholen und mit der Behandlung beginnen zu können. Vor allem aber haben wir Zeit gebraucht, um George, Charlotte und Louis alles in einer für sie angemessenen Weise zu erklären und ihnen zu versichern, dass es mir gut gehen wird.»
Die Familie brauche jetzt etwas Zeit, Raum und Privatsphäre, während Kate ihre Behandlung abschliessen könne.
O-Ton Prinzessin Kate
«Meine Arbeit hat mir immer viel Freude bereitet und ich freue mich darauf, wieder dabei zu sein, wenn es möglich ist, aber jetzt muss ich mich auf meine vollständige Genesung konzentrieren. (...) Es geht mir gut und ich werde jeden Tag stärker, indem ich mich auf die Dinge konzentriere, die mir helfen, zu heilen – mental, körperlich und seelisch.»
22.03.2024
Prinzessin Kate hat Krebs und bekommt Chemotherapie
London, 22.03.2024: Nachdem die Spekulationen aus dem Ruder gelaufen sind, meldet sich Prinzessin Kate nun überraschend selbst zu Wort. Ihre Diagnose ist ein Schock:
Bei der Prinzessin ist nach ihrer Bauch-Operation Krebs diagnostiziert worden. Die Ehefrau des britischen Thronfolgers Prinz William bekommt Chemotherapie, das sagte sie in einer veröffentlichten Videobotschaft. Das sei natürlich ein grosser Schock gewesen, so die 42-Jährige. Zuvor hatte es wochenlang Spekulationen um ihren Gesundheitszustand gegeben.
Die Schwiegertochter von König Charles III., der ebenfalls wegen einer Krebserkrankung behandelt wird, nimmt seit Längerem keine öffentlichen Termine wahr. Nach Angaben des Palasts war Kate Mitte Januar im Bauchraum operiert worden. Eine Diagnose wurde nicht genannt, es hiess damals lediglich, dass es keine Krebserkrankung sei.
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