TierweltFischotterdame Cleo lebt neu im Zoo Zürich
leph, sda
19.6.2024 - 10:37
Fischotterdame Cleo ist kürzlich im Zoo Zürich eingezogen. Das Kennenlernen mit ihrem Artgenossen Tom ist positiv verlaufen. In freier Wildbahn ist der einst weit verbreitete Europäische Fischotter in Zentraleuropa nur noch selten anzutreffen.
Keystone-SDA, leph, sda
19.06.2024, 10:37
SDA
Die Neuzuzügerin Cleo fauchte den schon länger im Zoo Zürich lebenden Tom zwar beim ersten Treffen an, wie der Zoo am Mittwoch mitteilte. Trotzdem hätten sich die beiden mittlerweile angenähert, und Cleo habe Tom auch schon in seiner Höhle besucht.
Vor dem Zusammentreffen mit Tom erkundete Cleo, die aus dem dänischen Aqua Süsswasseraquarium und Tierpark nach Zürich kam, ihr neues Zuhause einige Tage alleine. Dies geschah vor allem nachts, da Fischotter dämmerungs- und nachtaktiv sind.
Der Fischotter gilt in der Schweiz seit 1989 als ausgestorben. Anfang der 1950er-Jahre wurde seine Population noch auf rund 150 Exemplare geschätzt. Vor allem der Fischerei war er lange Zeit lästig und wurde intensiv bejagt. Gewässerverbauungen schmälerten seinen Lebensraum.
Einzelne Fischotter sind zurück
Mittlerweile sind einzelne Tiere über Flüsse wieder in die Schweiz eingewandert. Nachweise dafür fanden sich vor allem im Tessin, an der Aare, dem Hinterrhein, der Rhone und dem Inn. Eine stabile Population konnte sich bisher jedoch nicht bilden.
Und genau hier kommen Cleo und Tom ins Spiel: Ihr Nachwuchs könnte eines Tages dabei helfen, die Bestände in freier Wildbahn durch Auswilderungen zu stärken. Damit das dann auch wirklich klappt, werden die Fischotter im Zoo mit lebendigen Fischen gefüttert. Denn nur ein Fischotter, der jagen kann, überlebt in der Natur. Die Technik erlernen die Jungtiere von den Eltern. Bei den meisten anderen Tieren im Zoo ist Lebendfütterung nicht erlaubt.
Dichtes und fast wasserdichtes Fell
Ebenfalls extrem wichtig für den Fischotter ist sein Fell. Er besitzt das dichteste aller Felle. Auf einem Quadratzentimeter wachsen 50'000 bis 70'000 Haare – das sind rund 350 mal mehr als beim Menschen.
Dass Fell ist jedoch nicht nur sehr dicht, sondern dank unzähligen Talgdrüsen auch so gut wie wasserdicht. Am öligen Deckhaar perlt das Wasser ab, die weiche Unterwolle schützt die Tiere vor Kälte.
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