St. Galler Zuchten leergeräumt Diebe stehlen über tausend Forellen

tsha

8.11.2021

Forellen auf einem Markt: Diebe haben es offenbar auf die beliebten Speisefische abgesehen. (Archivbild)
Forellen auf einem Markt: Diebe haben es offenbar auf die beliebten Speisefische abgesehen. (Archivbild)
Bild: Keystone

Wer stiehlt mehr als 1000 Forellen innert weniger Tage – und warum? In St. Gallen steht man vor einem Rätsel.

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Viel Eiweiss und wenig Fett – Forellen gelten als gesund. Ein Diebstahl der beliebten Speisefische stellt die Polizei im Kanton St. Gallen nun vor ein Rätsel. Schliesslich haben Unbekannte in der Ostschweiz in den vergangenen Wochen nicht nur eine Handvoll Forellen entwendet, sondern mehr als 1200 Exemplare. Das berichtet SRF.

Zunächst verschwanden Ende Oktober in Benken am Oberen Zürichsee aus einem Zuchtweiher des Fischereivereins See und Gaster mehr als 300 Regenbogen-Forellen. Der Schaden liegt bei rund 3500 Franken. Anfang November schlugen die Diebe dann in Flums im Sarganserland zu. Rund 900 Bachforellen wurden aus einer Zuchtanlage des Fischereivereins Sarganserland entwendet, der Verein schätzt den Schaden auf 10'000 Franken.



«Es muss eine gut geplante Tat gewesen sein», sagt Christian Rudel, Präsident des Fischereivereins aus Benken, zu SRF. Für Fischerei-Verbandspräsident Fritz Eggenberger ist klar, dass für beide Forellen-Raube dieselben Täter verantwortlich sind. Er spricht von einer «gut organisierten» und «professionellen» Bande.

«Wir müssen mit weiteren Anschlägen rechnen»

Eggenberger hat eine Erklärung parat, wie die Täter derart viele Fische stehlen konnten: Der Fischerei-Verbandspräsident glaubt, dass die Bande die Tiere nachts mit Netzen aus den Teichen geholt, in Kanister mit Wasser und Sauerstoff geladen und auf Lieferwagen abtransportiert habe. Dass es allerdings weder Tritt- noch Reigenspuren gebe, findet auch Eggenberger «komisch».

Martin Junker, Geschäftsführer einer der grössten Fischzuchtanlagen der Schweiz, hat eine andere Erklärung für das Vorgehen der Täter. Er glaubt, dass die Fische bereits vor Ort getötet wurden, nachdem man sie aus dem Wasser geholt hatte. Denn ein Transport von lebenden Forellen sei schwierig, da die Tiere sehr empfindlich seien.



Bleibt die Frage, wo die mehr als 1200 Forellen geblieben sind. Sowohl Fischerei-Verbandspräsident Eggenberger als auch der Fischhändler Martin Spiess äusserten im Gespräch mit SRF die Vermutung, dass sich die Diebe samt Beute ins Ausland abgesetzt haben könnten. Denn in der Schweiz, so Spiess, fiele es auf, würde eine derart grosse Menge an Forellen plötzlich auf den Markt kommen.

Um weitere Diebstähle zu verhindern, setzen Züchter wie Eggenberger auf verstärkte Videoüberwachung. Der Fischerei-Verbandspräsident ist sich sicher: «Wir müssen mit weiteren Anschlägen rechnen.»