Deutschland Frau stirbt nach Hochwasser-Rettungseinsatz – neuer Regen erwartet

SDA

20.5.2024 - 00:42

Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehr sind im überschwemmten Kleinblittersdorf im Saarland mit dem Schlauchboot unterwegs. Foto: Andreas Arnold/dpa
Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehr sind im überschwemmten Kleinblittersdorf im Saarland mit dem Schlauchboot unterwegs. Foto: Andreas Arnold/dpa
Keystone

In den Hochwasserregionen im Saarland und in Rheinland-Pfalz laufen die Aufräumarbeiten, zugleich könnte sich die Lage in der neuen Woche wieder verschärfen. Laut dem Deutschen Wetterdienst könnten sich besonders ab Dienstag teils kräftige Regenfälle entwickeln, «die aus heutiger Sicht vor allem den Südwesten des Landes erfassen», erklärte ein Meteorologe am Sonntag.

Unterdessen forderte die Hochwasserlage in Saarbrücken ein Todesopfer. Eine 67-Jährige starb am Sonntagabend in einem Klinikum, wie die Stadt mitteilte. Dabei handelt es sich um eine Anwohnerin, die bei einem Rettungseinsatz am Freitag verunglückt war. Über dasUnglück hatten bereits Medien am Wochenende berichtet.

Die saarländische Ministerpräsidentin Anke Rehlinger reagierte bestürzt: «Es tut mir im Herzen weh, dass eine 67-jährige Frau heute Abend ihren Verletzungen aus einem tragischen Unfall bei einem Rettungseinsatz erlegen ist», erklärte die SPD-Politikerin am Sonntag. Sie sei dankbar für den hochprofessionellen Einsatz aller Rettungskräfte im Saarland. «Sie haben dazu beigetragen, dass wir bislang nur wenige Verletzte hatten.» Dem Sprecher des saarländischen Innenministeriums waren bis Sonntagabend keine Verletzten bekannt. Auch in Rheinland-Pfalz gab es bis Sonntag keine Angaben zu Verletzten.

Am Sonntagnachmittag führte Starkregen in der rheinland-pfälzischen Stadt Kirn zu Überflutungen und Erdrutschen. Am stärksten sei der Stadtteil Sulzbach betroffen gewesen, sagte ein Sprecher der Polizei. Demnach liefen dort zahlreiche Keller und Erdgeschosse voll Wasser und Schlamm, der Stadtteil war teilweise nicht mehr zu passieren. Ein Erdrutsch habe zudem die Bundesstrasse 41 blockiert, die Strasse sei daraufhin vorübergehend gesperrt worden.

Am Sonntagabend gab es zudem einen grösseren Einsatz von Feuerwehr und Technischem Hilfswerk in Auw an der Kyll in der Südeifel. In mehreren Häusern seien die Keller vollgelaufen, sagte ein Polizeisprecher in Trier am Abend. «Bis jetzt ist die Lage relativ entspannt. Verletzte gibt es nach aktuellem Stand keine.» Etwa 130 Einsatzkräfte waren am späten Sonntagabend vor Ort. Der Wasserstand der Kyll – ein Nebenfluss der Mosel – sei recht hoch, deshalb sei es zu den Überschwemmungen gekommen.

Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hatte am Sonntag vor Unwettern in Rheinland-Pfalz und dem Saarland gewarnt. In beiden Bundesländern galt am Abend eine Warnung vor extremen Gewittern der höchsten Stufe vier.

Mit Bangen schauen viele Bewohner auf die Wettervorhersagen für die kommende Woche: «Interessant wird es am Dienstag», sagte Meteorologe Markus Übel vom Deutschen Wetterdienst (DWD) am Sonntag in Offenbach. Dann entwickelten sich erneut teils kräftige Regenfälle, «die aus heutiger Sicht vor allem den Südwesten des Landes erfassen.» Nach Angaben der Meteorologen war eine exakte Vorhersage schwierig, da die genauen Schwerpunkte sowie die Regenmengen von den Modellen noch sehr unterschiedlich berechnet würden. Aber: «Wahrscheinlich werden Teile von Rheinland-Pfalz, dem Saarland und Baden-Württemberg betroffen sein.»

Zwar seien die berechneten Regenmengen nicht so hoch wie am vergangenen Freitag, allerdings falle der grösste Teil des Regens innerhalb von sechs bis zwölf Stunden, sagte Übel. Sollten das Saarland und die Pfalz erneut im Schwerpunkt der Regenfälle liegen, müsse dort wieder mit steigenden Pegelständen und möglicherweise auch mit Hochwasser und Überschwemmungen gerechnet werden.