Eine Frau trauert bei der Opfergedenkstätte in Potocari um Angehörige.
Vor 25 Jahren wurden in Srebrenica mehr als 8300 bosniakische Knaben und Männer ermordet. Neun von ihnen konnten erst kürzlich identifiziert werden. Sie wurden am Samstag beigesetzt.
Bei dem Massaker in der ostbosnischen Enklave Srebrenica wurden etwa 8000 muslimische Männer und Knaben von bosnisch-serbischen Verbänden ermordet.
Die im Bosnienkrieg (1992-1995) verübte Gräueltat gilt als der erste Völkermord auf europäischem Boden seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges 1945. Neun Opfer wurden erst kürzlich identifiziert.
Gedenken an Völkermord von Srebrenica
Eine Frau trauert bei der Opfergedenkstätte in Potocari um Angehörige.
Vor 25 Jahren wurden in Srebrenica mehr als 8300 bosniakische Knaben und Männer ermordet. Neun von ihnen konnten erst kürzlich identifiziert werden. Sie wurden am Samstag beigesetzt.
Bei dem Massaker in der ostbosnischen Enklave Srebrenica wurden etwa 8000 muslimische Männer und Knaben von bosnisch-serbischen Verbänden ermordet.
Die im Bosnienkrieg (1992-1995) verübte Gräueltat gilt als der erste Völkermord auf europäischem Boden seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges 1945. Neun Opfer wurden erst kürzlich identifiziert.
Bei einer Trauerfeier in der Opfergedenkstätte Potocari haben Bosnien-Herzegowina und politische Vertreter aus aller Welt des Massakers von Srebrenica vor 25 Jahren gedacht.
Hinterbliebene der Opfer, bosnische Spitzenpolitiker und ausländische Diplomaten legten Blumen am Denkmal nieder. Hohe ausländische Staatsgäste konnten wegen der Corona-Pandemie nicht kommen – dafür gab es Video-Botschaften, etwa von UN-Generalsekretär António Guterres, EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen, Bundespräsident Walter Steinmeier und US-Aussenminister Mike Pompeo.
Bei dem Massaker im ostbosnischen Srebrenica waren vom 11. Juli 1995 an etwa 8000 muslimische Männer und Jungen von bosnisch-serbischen Verbänden ermordet worden. Die im Bosnienkrieg (1992-1995) verübte Gräueltat gilt als der erste Völkermord auf europäischem Boden seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges 1945.
Steinmeier sagte in seiner Video-Botschaft: «Erinnern an das Leid und den Schmerz ist ein zentraler Baustein für Versöhnung.» Die strafrechtliche Aufarbeitung der Geschehnisse sei dafür unumgänglich, zugleich gelte es aber auch, «neue Brücken zu bauen, wo alte zerstört wurden».
Die Vorsitzende des Opferverbandes Mütter von Srebenica, Munira Subacic, forderte auf der Gedenkfeier Gesetze in Bosnien, die die Leugnung des Völkermords unter Strafe stellen. «Ohne Wahrheit und Gerechtigkeit gibt es keinen Frieden», sagte sie.
Das Internationale Jugoslawien-Tribunal in Den Haag (ICTY) verurteilte die zwei Hauptdrahtzieher des Massakers, General Mladic sowie den damaligen bosnisch-serbischen Präsidenten Radovan Karadzic wegen Völkermords. Die lebenslange Haftstrafe für Karadzic ist rechtskräftig. Auch Mladic wurde in erster Instanz zu lebenslanger Haft verurteilt und wartet auf das Berufungsurteil voraussichtlich im Herbst.
Auch die Schweiz gedenkt der Opfer
Auch die Bundesratsmitglieder Simonetta Sommaruga und Ignazio Cassis haben am Gedenktag an die über 8000 Opfer erinnert. Es müsse verhindert werden, dass sich solche Gräuel wiederholten, teilte Bundespräsidentin Simonetta Sommaruga am Samstag in einer Videobotschaft über Twitter mit.
Es brauche Mut, Ausdauer und Zeit, um das Erbe dieser Gräueltaten aufzuarbeiten. Die Schritte, die zur Versöhnung unternommen wurden, seien lobenswert. Vergangenheitsbewältigung bedeute, sich aufrichtig und gemeinsam darum zu bemühen, Fakten zu ermitteln und zu einem gemeinsamen Verständnis der Ereignisse zu gelangen.
Ignazio Cassis äusserte sich in einem Gastkommentar in der «Neuen Zürcher Zeitung». Die kollektive Trauerverarbeitung durch die strafrechtliche Verfolgung der Täter sei von grosser Bedeutung, schrieb er. Mitschuldig habe sich aber auch die internationale Gemeinschaft gemacht, die passiv zugeschaut habe, wie eine vielfältige Gesellschaft in Europa gewaltsam gespalten worden sei. Das Massaker sei deshalb auch ein Mahnmal für die Mitverantwortung der internationalen Gemeinschaft.
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