Frankreich Geschwächter Belugawal soll aus der Seine ins Meer gebracht werden

SDA

8.8.2022 - 18:54

Ein Belugawal schwimmt zwischen zwei Schleusen der Seine im Nordwesten Frankreichs. Die geschützte Walart, die normalerweise in kalten arktischen Gewässern lebt, war den Wasserweg hinaufgeschwommen und hatte eine Schleuse etwa 70 Kilometer von Paris entfernt erreicht. Der Belugawal scheint untergewichtig zu sein und die Behörden machen sich Sorgen um seinen Gesundheitszustand, so die regionalen Behörden. 
Ein Belugawal schwimmt zwischen zwei Schleusen der Seine im Nordwesten Frankreichs. Die geschützte Walart, die normalerweise in kalten arktischen Gewässern lebt, war den Wasserweg hinaufgeschwommen und hatte eine Schleuse etwa 70 Kilometer von Paris entfernt erreicht. Der Belugawal scheint untergewichtig zu sein und die Behörden machen sich Sorgen um seinen Gesundheitszustand, so die regionalen Behörden. 
Bild: Keystone

Der in einer Seine-Schleuse in Frankreich feststeckende geschwächte Belugawal soll ins Meer zurückgebracht werden.

Keystone-SDA

«Es erscheint uns möglich, über einen Transport Richtung Meer nachzudenken», sagte die stellvertretende Präfektin Isabelle Dorliat-Pouzet am Montag in Évreux dem Sender BFMTV.

Bislang habe man diese Option eher ausgeschlossen, weil der Wal dafür zu schwach erschien. Experten rieten nun aber dazu, den Transport Richtung Ärmelkanal zu wagen. Seit Montagmorgen werde an der Option gearbeitet. Der weisse Wal habe sich am Montag ausserdem etwas dynamischer verhalten als zuvor, sagte Dorliat-Pouzet dem Sender.

Abgemagerter Belugawal verweigert Nahrung

Wie die Präfektur am Montag mitteilte, wird der rund 70 Kilometer von Paris entfernt in der Flussschleuse lokalisierte Weisswal weiterhin von Experten beobachtet, die Feuerwehr und Gendarmerie seien vor Ort. Die Organisation «Sea Shepherd France» berichtete, dass der Belugawal weiterhin keine Nahrung zu sich nehme, sich aber neugierig zeige. Am frühen Morgen habe er sich 30 Minuten lang an der Schleusenwand gerieben und somit Flecken entfernt, die sich auf seinem Rücken gebildet hatten. Möglicherweise hätten ihm verabreichte Antibiotika auch geholfen.

Es ist nicht das erste Mal, dass sich ein grosser Wal in den französischen Fluss verirrt hat: Im Mai verhungerte ein Orca nach wochenlanger Odyssee in der Seine, im Juli wurde mutmasslich ein Finnwal in der Flussmündung bei Le Havre gesichtet.