7,8 Kilo schwer Gestatten – Doug, die hässliche Knolle

Für die einen ist es mit 7,8 Kilogramm einfach bloss die grösste Kartoffel der Welt. Doch für eine verrückte Gemeinde in Neuseeland ist Doug irgendwie auch ein echter Entertainer.

«Wir konnten es nicht glauben», sagt Donna Craig-Brown. «Er war einfach riesig.» Von wem die Rede ist? Voilà: Das ist Doug.

Nein, der Mensch ist in diesem Falle nicht gemeint. Das ist Colin Craig-Brown, Donnas Götter-Gatte. Die beiden wohnen in der Nähe von Hamilton in Neuseeland. Doug sieht hingegen mehr wie ein sehr grosses Poulet aus, doch tatsächlich handelt es sich bei Doug um ein Nachtschattengewächs.

Auf gut Deutsch: Doug ist ein Erdapfel – und mit 7,8 Kilogramm der grösste bekannte Vertreter seiner Art. Die Craig-Browns haben das gute Stück beim Jäten im Garten entdeckt: Sie gruben an jenem 30. August um die Frucht herum, bis sie schliesslich ein Stück der Haut abgeschnitten und probiert haben.

Statt eines grossen Pilzes hatten sie es mit einer Kartoffel zu tun, die dann sorgsam ausgegraben wurde. Daher hat Doug auch seinen Namen – to dig heisst eben graben. Beim offiziellen Wägen brachte Doug dann 7,8 Kilo auf die Waage: Als bisher grösster Kartoffel galt ein knapp fünf Kilo schweres Ungetüm, das 2011 in Grossbritannien aus der Erde geholt worden war.

Ob die Craig-Browns Kinder haben, ist nicht überliefert, aber anzunehmen ist es nicht. Donna meint, ihr Doug sei schon ein ziemlich Hässlicher, während Colin dem Erdapfel ein eigenes Wägeli gebaut hat, auf dem er ihn herumfährt. «Wir ziehen ihm einen Hut auf. Wir stellen ihn auf Facebook, gehen mit ihm spazieren, lassen ihn von der Sonne bescheinen», erklärt Colin.

Ganz gaga ist das Paar jedoch nicht, versichert Colin. «Es ist ein kleiner Spass. Es ist erstaunlich, was alles die Menschen unterhält.» Erdäpfel hat er übrigens nie gesetzt: Doug ist wohl seit Jahren heimlich vor sich hingewachsen. «Es ist mir ein Rätsel», sagt Colin, «es ist eine dieser kleinen Freuden der Natur.»

Doch mit der Zeit trocknet Doug aus, während die Schnittstellen anfangen, zu schimmeln. «Er fing an, ein wenig zu müffeln», meint der Knollen-Papa dazu. Doch an seinem Ende soll Doug nun für eine kleine Ewigkeit aufbereitet werden – indem er zu Kartoffelschnaps verarbeitet wird.