Gibbons – auch Langarmaffen genannt – haben die Fähigkeit, ihre Gesänge entsprechend dem Umweltkontext zu codieren. So machen sie beispielsweise ihre Artgenossen auf die Anwesenheit eines Raubtieres aufmerksam.
Das berichten Forschende um die Doktorandin Julie Andrieu von der Universität Neuenburg im Fachmagazin «PeerJ». Die Jungforscherin untersuchte die Lautäusserungen von Langarmaffen im Khao Yai-Nationalpark in Thailand.
Demnach erzeugen Weisshandgibbons im Vergleich zu Schimpansen oder Bonobos besonders lange und sehr komplexe Lieder. «Die Dauer der Lieder reicht von etwa zehn Minuten bis zu anderthalb Stunden», sagte Andrieu. Das Repertoire der Affen umfasst mehrere Arten von Noten, die unterschiedlich zusammengesetzt verschiedene Lieder ergeben – beispielsweise Duette oder Raubtierlieder.
Lied abhängig vom Raubtier
Klangduette singen monogame Paare, um ihr Territorium und den Partner zu verteidigen. Raubtiergesänge werden von mehreren Individuen derselben Gruppe genutzt, wenn sie auf einen ihrer Feinde wie den Tiger, den Nebelparden oder die Netzpython treffen.
Wie die Studie zeigte, können Gibbons nicht nur zwischen Duetten und Raubtierliedern zu unterscheiden, sondern auch den Kontext verstehen, auf den sich ein Lied bezieht. Den Langarmaffen gelingt es auch, ihre Lieder je nach Art des angetroffenen Raubtieres unterschiedlich zu codieren.
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