Verregneter Mai Hoffnung auf Schönwetter-Umschwung zu Pfingsten

Bislang war der Wonnemonat zum Davonlaufen – was aufgrund der coronabedingten Reiserestriktionen allerdings auch nicht wirklich einfach ist. Dürfen wir wenigstens zum Pfingstfest auf besseres Wetter hoffen?

«Deutlich zu kühl, teilweise deutlich zu nass und vor allem im Norden zu bewölkt»: Bislang war der Wonnemonat Mai wettertechnisch eine gründliche Enttäuschung, wie Roger Perret von «Meteonews» festhält.

Das geradezu britische Wetter haben wir dabei dem für die Jahreszeit ungewöhnlich weit südlich verlaufenden polaren Jetstream zu verdanken. Die Tiefdruckgebiete der gemässigten Breiten folgen in der Regel dem Starkwindband, das in einer Höhe von zehn Kilometern verläuft. Entsprechend zogen Tiefs mit ihren Ausläufern zuletzt vom Nordatlantik bis nach Mitteleuropa.

Für die Schweiz bedeutete das laut Perret, dass die Mai-Temperaturen im Vergleich zum klimatischen Mittel zwischen 1981 und 2010 «deutlich zu kühl» ausgefallen sind – und zwar zwischen 1,7 Grad in Lugano und 3,9 Grad in Sitten.

Pfingsten wird «insgesamt nicht unfreundlich»

Auch brachte die Grosswetterlage bislang «mehr als die Hälfte des normal im gesamten Monat fallenden Niederschlags». Damit hat es der Mai bereits in die Top Ten der nassesten Maimonate seit dem Jahr 1864 geschafft. Zu guter Letzt blieb die meiste Zeit auch noch die Sonne weg: Mit Ausnahme der Messstation Lugano lag die bisherige Sonnenscheindauer bis gestern bei unter 50 Prozent. Das bedeutet, dass «es bisher im Norden verbreitet zu bewölkt» war, berichtet «Meteonews».

Ob die Defizite im Rest des Monats noch ausgeglichen werden können, ist derzeit fraglich. Immerhin prognostiziert Perret für Pfingsten zwar «etwas durchzogenes» Wetter, aber es werde «insgesamt nicht unfreundlich». Nach derzeitigem Stand gestaltet sich das Wetter an den einzelnen Tagen des Pfingstwochenendes wie folgt:

Pfingstsamstag

Im Flachland wird es laut der vorläufigen Prognose nach gebietsweise dichteren Wolken am Vormittag recht freundlich und meist trocken. Dazu weht ein mässiger bis starker Westwind. In den Alpen und im Süden bleibt es am Vormittag noch bewölkt mit teils stärkeren Niederschlägen. Am Nachmittag soll es sich dann auch hier auflockern und nur noch vereinzelt Niederschläge geben. Die Temperaturen bewegen sich im Norden wie im Süden zwischen 15 und 18 Grad.

Pfingstsonntag

Trotz vereinzelten Wolkenfeldern und Quellwolken wird der Tag nahezu in der ganzen Schweiz zumeist sonnig. Lediglich im Tessin und im Bündnerland werden am Vormittag noch dichte Wolken erwartet – vereinzelt sind auch Regengüsse nicht auszuschliessen. Im Norden dürften die Temperaturen auf 16 bis 19 Grad steigen, im Süden und auch im Wallis liegen sogar Temperaturen knapp über 20 Grad drin.

Pfingstmontag

Für Anfang der Woche seien sich «die Wettermodelle über die genaue Entwicklung noch nicht einig», erklärt Perret. Wahrscheinlich sei jedoch, dass es «im Norden trotz tagsüber zunehmend aufziehenden Wolken freundlich und bis zum Abend meist trocken» bleibe. Im Süden werde sich die Sonne wahrscheinlich eher selten zeigen. Hier sei auch etwas Regen möglich. Im Norden könnten die Temperaturen dann knapp 20 Grad erreichen, wohingegen das Thermometer im Süden nur knapp über 15 Grad klettern soll.