Illegale Bauten Hier werden Zwillingstürme in Indien gesprengt

dpa

28.8.2022 - 13:42

Hier werden die indischen Twin Towers gesprengt

Hier werden die indischen Twin Towers gesprengt

Spektakel in Neu-Delhi: Zwei bekannte Wohnblöcke, die jeweils über 40 Stockwerke hoch waren, wurden abgerissen. Grund sind Verstösse gegen Bauvorschriften und Brandschutznormen,

28.08.2022

3700 Kilogramm Sprengstoff haben Wirkung gezeigt: In Indien sind am Sonntag zwei rund 100 Meter hohe Wolkenkratzer dem Erdboden gleichgemacht worden. Grund waren Verstösse gegen Bauvorschriften.

DPA

Spektakel in Neu-Delhi: Innerhalb von nur neun Sekunden fielen zwei bekannte Zwillingstürme unter dem Jubel von Zuschauer*innen in sich zusammen, wie am Sonntagvormittag auf Bildern des Senders NDTV zu sehen war.

Die Zerstörung hatte das Höchste Gericht des Landes vor einem Jahr angeordnet, weil der private Bauunternehmer bei den Wohnhäusern Bauvorschriften und Brandschutzbestimmungen verletzt hatte. Das Gericht ordnete damals auch an, gegen Behördenmitarbeiter vorzugehen, die die Gebäudepläne akzeptiert hatten, und Käufer der Wohnungen zu entschädigen. Indische Medien bezeichnen die beiden Hochhäuser als Twin Towers.

In den beiden Türmen waren noch nie Bewohnerinnen und Bewohner eingezogen. Nach der Sprengung mussten Arbeiter tonnenweise Trümmer aufräumen.

Anwohner*innen mussten Gemälde abhängen

Die kontrollierte Sprengung fand in einer dicht besiedelten Gegend in der Nähe der Hauptstadt Neu Delhi statt. Mit 3700 Kilo Sprengstoff sollte zunächst das Untergeschoss zusammenstürzen und anschliessend die höher gelegenen Stockwerke, sagte ein Vertreter der für die Sprengung beauftragten Firma im Voraus dem Fernsehsender NDTV. Es wurde demnach erwartet, dass die Explosion kleine Erschütterungen auslösen würde, die in bis zu 30 Metern Entfernung gespürt werden würden. Bei der Explosion waren Experten mehrerer Länder beteiligt.

Die Twin Towers in Neu-Delhi kollabieren in einer gigantischen Staubwolke.
Die Twin Towers in Neu-Delhi kollabieren in einer gigantischen Staubwolke.
Bild: EPA

Mehrere Tausend Bewohnerinnen und Bewohner von umliegenden Gebäuden wurden aufgefordert, ihr Zuhause am Sonntag zu verlassen. Sie sollten unter anderem auch Gemälde abhängen und Fenster geschlossen lassen. Anliegende Gebäude wurden im Vorfeld mit einem speziellen Stoff bedeckt, der sie vor Staub schützen sollte. Vor der Explosion seien auch streunende Hunde und Kühe weggebracht worden, berichteten örtliche Medien. Während der Sprengung gab es dann zeitweise ein Flugverbot in der Gegend und auch der Verkehr wurde eingeschränkt.