Das durch heftige Regenfälle ausgelöste Hochwasser in Venedig hat in der Nacht auf Mittwoch zwei Todesopfer gefordert. Das Hochwasser stieg in der Nacht zum Mittwoch auf den höchsten Wert seit mehr als 50 Jahren
Ein 78-jähriger Mann starb an einem Stromschlag, da Wasser in seine Wohnung auf der Insel Pellestrina in der Lagune eingedrungen war und einen Kurzschluss ausgelöst hatte, berichtete die Tageszeitung «Il Gazzettino».
Ein zweiter Einwohner Pellestrinas wurde ebenfalls tot in seiner Wohnung aufgefunden. Hier wurde allerdings nicht ausgeschlossen, dass er eines natürlichen Todes gestorben ist.
Schulen geschlossen
Stromausfälle wurden in mehreren Teilen Venedigs gemeldet, auch bei den Telekommunikationsverbindungen kam es zu erheblichen Problemen. Schulen und Kindergärten wurden am Mittwoch geschlossen.
Wegen des starken Sturms zerschellten Boote in den engen Kanälen, viele Gondeln waren schwer beschädigt. Bei den Verbindungen mit den Vaporetti, den Wasserbussen in Venedig, kam es zu erheblichen Problemen. Die Küstenwache musste mehreren Personen und Booten Hilfe leisten.
Bürgermeister Luigi Brugnaro prüfte in der Nacht auf Mittwoch an Bord eines Polizeiboots die Lage. Der Markusplatz in der Unesco-Welterbestadt war vollkommen überflutet. «Das sind die Folgen des Klimawandels. Wir bitten die Regierung in Rom, uns zu unterstützen», sagte der Stadtchef.
Kurz vor Mitternacht stieg das Wasser – durch starken Wind – auf 187 cm über dem Meeresspiegel. Das sei der höchste Wert seit der verheerenden Überschwemmung im Jahr 1966, als 194 cm erreicht wurden, teilte die Stadt mit. Danach sollte das Wasser wieder etwas sinken.
Keine Wetterbesserung in Sicht
Für Mittwoch war kaum Wetterbesserung in Sicht, in ganz Italien war wie schon seit Tagen Regen angesagt. Von den Unwettern besonders betroffen waren am Dienstag die süditalienischen Regionen Basilikata, Apulien und Kalabrien. In Europas Kulturhauptstadt Matera kam es zu Überschwemmungen in der Altstadt.
Die Regenfälle verursachten auch auf der Ferieninsel Capri schwere Schäden. Wegen des heftigen Windes stürzte eine Ecke des Gesims des Glockenturms auf die bekannte «Piazzetta», dem bei Touristen besonders beliebten Hauptplatz von Neapel. Einige Dächer wurden beschädigt. Fährverbindungen zwischen der Insel und Neapel mussten vorübergehend unterbrochen werden. In Teilen der Insel kam es zu Stromausfällen. Auch auf Sizilien gab es Überschwemmungen und kleinere Erdrutsche.
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