Exotischer Fund Kaiman im Hallwilersee gesichtet

tjb

16.7.2019

Kaimane kommen in der Schweiz eigentlich nur in Gefangenheit vor – so wie dieses Exemplar im Vivarium in La Chaux-de-Fonds.
Kaimane kommen in der Schweiz eigentlich nur in Gefangenheit vor – so wie dieses Exemplar im Vivarium in La Chaux-de-Fonds.
Symbolbild: Keystone/Dominic Favre

Im Hallwilersee im Kanton Aargau tummelt sich offenbar ein Krokodil. Ein Fischer hat am Sonntagabend ein Reptil entdeckt – die Polizei geht davon aus, dass es sich um einen Kaiman handelt.

Am vergangenen Sonntagabend hat ein Fischer am Hallwilersee beobachtet, wie ein etwa anderthalb Meter grosses Reptil plötzlich auftauchte und eine junge Ente erbeutete. Danach sei das Tier samt Beute davongeschwommen, meldete der Fischer der Polizei.

Haltung ist bewilligungspflichtig

Der Mann konnte das Tier genau beschreiben, sodass Fachpersonen zur Vermutung kamen, dass er einen Kaiman bei der Jagd beobachtet hat. Diese Unterart der Alligatoren kommt in freier Wildbahn hauptsächlich in Südamerika vor; wer die geschützten Krokodile in der Schweiz halten will, braucht eine Bewilligung der Behörden.

Die Aargauer Kantonspolizei geht darum laut Mitteilung davon aus, dass das gesichtete Tier illegal gehalten und ausgesetzt wurde. Derzeit gebe es keinen Anhaltspunkt, woher das Tier stammen könnte und wem es einmal gehört hat.

Keine Gefahr für Badende

Am Montagabend hat die Polizei auf Veranlassung der Veterinärdienste und der Jagdverwaltung eine Suchaktion nach dem Tier durchgeführt. Allerdings fanden sie am fraglichen Seeabschnitt zwischen Beinwil am See und Mosen LU keine Spur.

Trotzdem braucht man das Gebiet nicht zu meiden: Von einem Kaiman dieser Grösse geht laut Experten keine akute Gefahr für Badende oder Spaziergänger aus. Solche Reptilien bevorzugen als Beute vor allem Fische und Kleintiere, ausserdem sind sie scheu. Aggresiv werden sie nur, wenn sie sich bedroht fühlen.

Darum sollte man sich dem Tier bei einer Sichtung nicht nähern, schreibt die Kantonspolizei Aargau – und bittet um Hilfe bei der Suche nach dem Tier, da das Unterfangen äusserst schwierig sei. Wer das Tier sichtet, solle dies umgehend über die Notrufnummer der Polizei melden.

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