Tiere Im Zoo Zürich schwimmt neu eine Seltenheit durchs Aquarium

fn, sda

10.10.2024 - 11:59

Der Zoo Zürich bemüht sich um den Erhalt des seltenen Mangarahara-Buntbarschs. Dieser galt lange als so gut wie ausgestorben.
Der Zoo Zürich bemüht sich um den Erhalt des seltenen Mangarahara-Buntbarschs. Dieser galt lange als so gut wie ausgestorben.
Keystone

Im Zoo Zürich schwimmt seit kurzem eine absolute Seltenheit durch ein Aquarium: eine kleine Population von Mangarahara-Buntbarschen aus Madagaskar, eine der seltensten Fischarten der Welt. Davon leben weltweit nur noch 370 Tiere – alle in Zoos und Aquarien.

Keystone-SDA, fn, sda

14 Exemplare des seltenen Buntbarsches leben neu im Aquarium des Zürcher Zoos. Gemäss Angaben des Zoos vom Donnerstag handelt es sich dabei um eine Startpopulation. Ihre Aufgabe ist also klar: Nachwuchs produzieren, um die Art vor dem Aussterben zu retten.

Mit dem Zuchtprogramm und einem Schutzprojekt in Madagaskar bestehe die Hoffnung, dass die Art langfristig erhalten werden könne, so der Zoo. Das Problem des ganzen Projekts ist jedoch, dass die Wiederansiedlung in Freiheit derzeit gar nicht möglich ist.

Der Mangarahara-Buntbarsch war in einem einzigen Flusssystem im Norden Madagaskars heimisch. Dieses wurde jedoch durch den Bau von Staudämmen und die Bewässerung von Reisfeldern so gut wie zerstört.

Nur noch 18 Exemplare

Im Jahr 2013 gab es nur noch vier lebende Mangarahara-Buntbarsche in zwei Zoos weltweit – drei Männchen und ein Weibchen. Als das Weibchen starb, galt die Art als so gut wie verloren.

In einem Seitenarm eines Bachs fanden Forschende jedoch noch 18 Exemplare. Die Überlebenden wurden gefangen und auf eine Fischstation gebracht, wo sie sich vermehrten. Im Jahr 2014 wurden schliesslich die ersten Nachkommen für die Erhaltungszucht auf verschiedene Zoos weltweit verteilt.

Im Zürcher Zoo sind neu drei Becken für bedrohte Fischarten aus Madagaskar reserviert. Neben dem Mangarahara-Buntbarsch leben dort auch Rotschwanz-Ährenfische sowie die anderen Buntbarsch-Arten Marakeli, Menarambo und Sambirano.