Forschung Immunsystem von Mann arbeitet nach 217 Corona-Impfungen normal

ceel

5.3.2024 - 14:57

Auch nach 217 Corona-Impfungen nahm das Immunsystem eines 62-jährigen Mannes aus Deutschland keinen Schaden. (Archivbild)
Auch nach 217 Corona-Impfungen nahm das Immunsystem eines 62-jährigen Mannes aus Deutschland keinen Schaden. (Archivbild)
Keystone

Forschende haben einen 62-jährigen Mann untersucht, der sich mehr als 200 Mal gegen Corona hat impfen lassen. Sein Immunsystem arbeitet nach Angaben der Wissenschaftler «völlig normal», wie die Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg am Dienstag mitteilte.

Keystone-SDA, ceel

Negative Auswirkungen auf das Immunsystem stellten sie keine fest. Bestimmte Abwehrzellen und Antikörper gegen Sars-Cov-2 seien sogar deutlich häufiger als bei Menschen, die nur drei Impfungen erhalten hätten, wie die Forschenden in einer Studie im Fachblatt «The Lancet Infectious Diseases» festhielten.

Die Wissenschaftler waren durch Medienberichte auf den Mann aus Magdeburg (D) aufmerksam geworden, der sich nach eigenen Angaben innerhalb von 29 Monaten 217 Mal gegen Covid-19 impfen liess. 134 dieser Impfungen sind offiziell bestätigt. Die Staatsanwaltschaft Magdeburg habe gegen den Mann ein Ermittlungsverfahren wegen Betrugs eingeleitet, schrieben die Forschenden in der Studie. Es sei aber keine Anklage erhoben worden.

Keinen Schaden

Bislang war unklar, welche Auswirkungen eine sogenannte Hypervakzinierung auf das Immunsystem hat. Manche Forscher gehen davon aus, dass die Abwehrzellen durch Gewöhnungseffekte weniger schlagkräftig werden. Bei dem Betroffenen ist das jedoch nicht der Fall.

Auch die Funktion des Immunsystems gegen andere Erreger war unverändert, wie demnach weitere Tests zeigten. Das Abwehrsystem habe offenbar durch die vielen Impfungen keinen Schaden genommen. Die Forscher wiesen zugleich darauf hin, dass es sich um einen Einzelfall handle. Weitreichende Schlüsse oder gar Empfehlungen für die Allgemeinbevölkerung liessen sich aus den Ergebnissen daher nicht ableiten.