EngelbergPolizei sucht nach Entführung von Ukrainer dunklen SUV
SDA, smi
2.3.2023 - 13:22
Eine Woche nach der Entführung eines Ukrainers in Engelberg OW haben die Ermittler einen Zeugenaufruf lanciert. Der Mann war sechs Stunden nach seinem Verschwinden wieder frei gekommen.
Keystone-SDA, SDA, smi
02.03.2023, 13:22
02.03.2023, 15:39
SDA, smi
Es sei Zufall, dass ein seit Jahren in der Schweiz wohnhafter Ukrainer just am Jahrestag der russischen Invasion entführt worden sei, gibt Staatsanwalt Christoph Wieland bekannt. Laut aktuellem Wissensstand habe die Tat keinen politischen Hintergrund.
Der Mann war kurz nach Mitternacht von Unbekannten aus der Tiefgarage seines Wohnorts in Engelberg entführt worden. Rund sechs Stunden später konnte er in einem anderen Kanton aufgefunden werden und befindet sich seither an einem sicheren Ort. Die Polizei habe aus dem familiären Umfeld des Opfers von dessen Verschwinden erfahren, sagte Wieland.
Nähere Angaben zum Ukrainer und dessen Gesundheitszustand machte er mit Verweis auf den Persönlichkeitsschutz nicht. Die Polizei stehe mit ihm in Kontakt. Auch zu den Umständen des Auffindens sowie allfälligen Lösegeldforderungen schwieg sich Wieland aus ermittlungstaktischen Gründen aus. Das Motiv für die Tat sei grundsätzlich noch nicht bekannt.
Zeugenaufruf sechs Tage nach der Entführung
Derzeit sei eine grossangelegte Fahndung nach der Täterschaft im Gange. Der Fall erfordere interkantonale und internationale Zusammenarbeit. Die verfahrensführende Staatsanwaltschaft Obwalden habe zudem einen ausserordentlichen Staatsanwalt eingesetzt.
Dies sei geschehen, weil ein solcher Fall von nationaler und internationalem Ausmass für die Staatsanwaltschaft eines kleinen Kantons wie Obwalden zu personalintensiv sei, erklärte Wieland. Man könne hier auf die Zusammenarbeit mit anderen Kantonen zurückgreifen und habe das nun getan. Der ausserordentliche Staatsanwalt operiere aber unter der Obwaldner Staatsanwaltschaft.
Im Zusammenhang mit der Entführung suchen die Ermittler nach einem dunklen SUV oder Kastenwagen. Man habe erst eine Woche nach der Tat den Zeugenaufruf lanciert, weil in einer ersten Phase andere Ermittlungsansätze Priorität gehabt hätten, sagte Wieland.