Neue Studie Jeder dritte Schweizer ist gestresst – das sind die Gründe

tsha

6.5.2019

Nicht nur die Technologie ist schuld: Immer mehr Schweizer sind gestresst.
Nicht nur die Technologie ist schuld: Immer mehr Schweizer sind gestresst.
Bild: Keystone

Eine Studie hat herausgefunden, dass viele Schweizer immer oder häufig von Stress geplagt werden. Das hat vor allem einen Grund.

Die Schweizer leiden unter Stress. Wie eine Studie von Schweiz Tourismus herausgefunden hat, haben vier Prozent der Schweizer immer oder fast immer Stress, 27 Prozent häufig. Ganze 45 Prozent geben an, manchmal gestresst zu sein.

Für die Studie wurden 5'340 Menschen befragt, darunter 2'000 Schweizer und jeweils 800 Menschen aus Frankreich, Deutschland, dem Vereinigten Königreich und den Niederlanden. Das Ergebnis: Nur Deutsche haben noch mehr Stress als Schweizer; die Niederländer hingegen gehen das Leben am entspanntesten an. 

So häufig fühlen sich die Befragten gestresst
So häufig fühlen sich die Befragten gestresst

Hauptgrund für den Stress hierzulande ist der Job. So sind 29 Prozent der Schweizer oft gestresst, weil sie den Anforderungen des Berufslebens genügen müssen; 46 Prozent finden dies manchmal als belastend. Dazu passt, dass 56 Prozent der Schweizer glauben, dass hierzulande zu viel gearbeitet werden müsse. Zum Vergleich: In Frankreich teilt nur ein Viertel der Befragten diese Ansicht, fast die Hälfte glaubt hier, die Arbeitszeit sei genau richtig.

Naturerlebnis als Ausgleich

Auf Platz zwei der Stressfaktoren der Schweizer landet die ständige Erreichbarkeit – 64 Prozent der Befragten gaben an, dies sei oft oder manchmal ein Problem. Weitere Gründe für das hohe Stresslevel in der Schweiz sind der Druck, nach aussen hin erfolgreich und attraktiv wirken zu müssen sowie die voranschreitende Technologisierung, mit der offenbar nicht jeder problemlos mithalten kann.

Immerhin: Offenbar haben viele Schweizer einen Weg gefunden, mit der hohen Belastung im Beruf und im Privatleben umzugehen. So suchen fast drei Viertel der Befragten Ausgleich in der Natur, etwas weniger finden in den eigenen vier Wänden Entspannung. Für 41 Prozent sind Garten oder Balkon der Ort zum Kraft tanken.

Hier können die Befragten am besten ausspannen
Hier können die Befragten am besten ausspannen

Im Freien mögen es die Schweizer gern aktiv: «Besonders in der Schweiz ist Wandern ein regelrechter Volkssport, der als Erholungsaktivität alleine als ebenso wichtig eingeschätzt wird wie Lesen, Musikhören und Fernsehen zusammen», so die Autoren der Studie. Wer sich viel bewege, sei zwar nicht automatisch weniger gestresst, fühle sich vom Stress aber «signifikant weniger oft gesundheitlich beeinträchtigt». 

Obwohl die Schweizer ihre Natur lieben: Zu natürlich soll es trotzdem nicht sein. «Nur eine Minderheit findet die Vorstellung angenehm, in einem Zelt in freier Natur oder gar unter dem Sternenhimmel zu übernachten», fand die Studie heraus. «Insbesondere die Dusche, das warme Wasser und das bequeme Bett würde eine Mehrheit der Befragten an einem Ort weitab der Zivilisation am schnellsten vermissen.» 

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