Nächstes Hoch bringt TauwetterJetzt werden aus Eispisten Sulzbahnen
mmi
11.2.2023
Viel Sonnenschein, gelegentlich Nebel und steigende Temperaturen: Über dem Nordatlantik baut sich ein Hoch auf, das gekommen ist, um zu bleiben. Zumindest für die nächsten Wochen.
mmi
11.02.2023, 00:00
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Für Wintersportfans ist diese Meldung nur bedingt erfreulich: Nebst viel Sonnenschein und zeitweise Nebel fällt während der anhaltenden Hochdrucklage kaum Schnee oder anderer Niederschlag. Und die Temperaturen steigen – besonders in den Bergen.
Laut Prognosen von Meteo News werden die Nächte nicht mehr so kalt wie diese Woche. Tagsüber klettern die Temperaturen auf 5 bis 10 Grad. In sonnigen Alpentälern sogar auf zweistellige Pluswerte. Bis Mitte der Woche soll die Nullgradgrenze auf 3000 Meter über Meer ansteigen. Erste unergiebige Niederschläge haben Meteorologen erst ab dem 20. Februar berechnet.
Das «Omega-Hoch»
Bleibt ein Hoch wie jenes, das sich gerade über Europa aufbaut, besonders lange, spricht man in der Meteorologie von einem «Omega-Hoch». Die Wetterströmung verläuft in der Form eines griechischen Omegas und bewegt sich kaum fort. Diese blockierende Hochdrucklage entsteht, wenn die normale West-Ost-Bewegung der Wettersysteme stockt und das vorherrschende Wetter an derselben Stelle quasi blockiert wird.
Laut «SRF Meteo» bringen solche blockierenden Wetterlagen extreme Wetterereignisse mit sich. Im Sommer verursachen sie meist Hitzewellen oder Dürren wie anno 2003 und 2018. Im Winter führen sie konstant kalte Polarluft zu, die Kälte, Eis und Schnee bringen.
Was bedeutet nun das trockene Wetter?
Im Winter sind Hochdruckgebiete langlebiger, weshalb trockene Phasen nicht ungewöhnlich sind. Auch bei Kälte kommt kein Wasser in den Abfluss, die Niederschläge bleiben in Form von Schnee liegen und die Böden sind gefroren, erklärt Klaus Marquart von Meteo News. Auch für die Landwirtschaft ist die Trockenheit noch kein Problem, da es im Februar noch zu früh zum Aussähen ist.
Für den Meteorologen ist hingegen der bisherige schneearme Winter eine Herausforderung. Im Wallis, Tessin oder Grabünden und auf der ganzen Alpensüdseite sei es bereits seit Anfang Dezember zu trocken.
Generell ist die Schneelage in den Schweiz Alpen im Vergleich zur Norm unterdurchschnittlich, so Marquart weiter. Sollte sich daran nichts ändern, bedeutet das im Frühjahr weniger Schmelzwasser. Auch die schützende Schneedecke für die Gletscher verschwindet in einem warmen oder heissen Sommer früher, das blanke Eis schmelzt weg und ist dann ungeschützt. Das wäre nach dem für die Gletscher katastrophalen Sommer 2022 ein weiterer Tiefschlag, erklärt der Experte.
Laut Marquart werde die Trockenheit mehr und mehr zum Problem, wenn es auch im März und April wenig Niederschläge gibt. Dann beginnt nämlich auch wieder die Vegetationsperiode und die Verdunstungsraten steigen. Auf der Alpensüdseite ist die Waldbrandgefahr bereits jetzt erhöht.