JugendZukunftssorgen: Junge Menschen sind weniger optimistisch
SDA
14.9.2020 - 11:33
Die Altersvorsorge ist laut dem CS-Sorgenbarometer die Hauptsorge der jungen Generation. Auf Platz zwei und drei folgen die Coronakrise sowie der Umweltschutz. Generell ist der Optimismus, mit dem die Jungen in die Zukunft schauen, gesunken.
In keinem anderen der untersuchten Länder schaffte es die Altersvorsorge unter die Top 10. In der Schweiz sind es 47 Prozent der Befragten, welche die Sanierung der Altersvorsorge als grösstes Problem sehen, wie die Credit Suisse (CS) am Montag mitteilte.
In der Problemwahrnehmung und in der politischen Arena sei die Altersvorsorge hierzulande ein Dauerthema. Durch die Corona-Pandemie sei der Reformbedarf bei den Jugendlichen noch gestiegen.
Allerdings wollen die Jungen dabei nicht am etablierten System der Finanzierung der Rentner durch die Erwerbstätigen rütteln. Es zeige sich eine «klare Konformität» mit dem bestehenden System.
Oft behördenkonform
Die Jungen setzen nicht grundsätzlich auf Totalopposition und verhalten sich, wie bei der Umsetzung von Corona-Schutzmassnahmen, oft behördenkonform. So beurteilten die Befragten die Corona-Massnahmen als insgesamt ausgewogen und trugen sie mit.
Allerdings waren die Jungen in der Schweiz im Unterschied zu den anderen drei untersuchten Ländern der Ansicht, die getroffenen Massnahmen hätten das gesundheitliche gegenüber dem wirtschaftlichen Wohlergehen etwas zu stark gewichtet, schrieb die CS weiter.
Junge wünschen sich starke Führungsfiguren
Insgesamt habe die Coronakrise den Jungen die Anfälligkeit einer globalisierten Produktionskette gezeigt. Infolgedessen wünscht sich eine Mehrheit, dass die Eigenversorgung mit medizinischen Produkten und Nahrungsmitteln auf nationaler Ebene besser wird. Zudem seien starke Führungsfiguren wünschenswert, die Massnahmen auch gegen Widerstand durchsetzen würden, so die CS weiter.
Die Behördenkonformität der Jugendlichen zeigt sich laut CS auch dann, wenn protestiert wird, etwa beim Mittragen der Schutzmassnahmen. Das war etwa bei den Klimastreiks der Fall. In der Schweiz identifizieren sich doppelt so viele der befragten Jungen mit der der Klimabewegung wie mit einer Religion.
Laut CS blickt die Hälfte der Schweizer Jugendlichen und jungen Erwachsenen einigermassen zuversichtlich in die Zukunft. Vor zwei Jahren waren es aber noch über 60 Prozent.
Für das Jugendbarometer wurden rund 1000 Jugendliche in der Schweiz, Brasilien, den USA und Singapur im Alter von 16 bis 25 Jahren befragt. Die Umfrage wurde vom Forschungsinstitut gfs.bern zwischen Juni und Juli online durchgeführt.