Kinderspital Zürich Kinderspital Zürich: Entlassener Chirurg protestiert mit Hungerstreik

tjb

18.4.2019

In der Herzchirurgie des Kinderspitals Zürich ist es zu einem heftigen Arbeitskonflikt gekommen.
In der Herzchirurgie des Kinderspitals Zürich ist es zu einem heftigen Arbeitskonflikt gekommen.
Symbolbild: Keystone/Gaetan Bally

Am Zürcher Kinderspital sorgt ein Arbeitskonflikt für Aufregung in der Kinderherzchirurgie. Ein entlassener Arzt ist in einen Hungerstreik getreten, um auf seine Situation aufmerksam zu machen

Ein ehemaliger Herzchirurg protestiert seit Anfang April mit einem Hungerstreik gegen die Umstände seiner Entlassung, wie der «Tages-Anzeiger» schreibt. Laut dem Bericht wirft das Kinderspital dem Mann ungenügende Leistung und fehlenden Respekt vor, zudem sei er häufig internen Veranstaltungen ferngeblieben.

Der Entlassene seinerseits hat eine Strafanzeige gegen drei leitende Ärzte eingereicht wegen Verleumdung und übler Nachrede. Das Kinderspital weist die Vorwürfe klar zurück, die Zeitung verweist auf die Unschuldsvermutung. Der entlassene Chirurg sieht seinen Ruf schwer in Mitleidenschaft gezogen, zudem habe er bis heute kein faires Arbeitszeugnis erhalten.

Der Arbeitskonflikt nahm seinen Lauf im vergangenen Jahr. Der Chirurg, dessen Fall der «Tages-Anzeiger» schildert, fiel kurz nach seiner Festanstellung für längere Zeit aus. Er war wegen eines Bandscheibenvorfalls und anschliessenden schweren Komplikationen mehrere Monate arbeitsunfähig. In der Zwischenzeit wurde aber der Leiter der Kinderherzchirurgie, Michael Hübler, entlassen und umgehend freigestellt. Sein einstiger Stellvertreter, der die Abteilung derzeit ad interim leitet, entliess den Herzchirurgen am ersten Tag nach seiner Rückkehr.



Der entlassene Chirurg macht sich keine grossen Hoffnungen, wieder auf seinen Posten zurückkehren zu können. Er wolle aber mit seinem Hungerstreik auch auf die angespannte Situation am Kinderspital hinweisen. Dort schwele ein Konflikt zwischen der Herzchirurgie und der kardialen Intensivstation. Auch hier hält das Kinderspital aber dagegen: Zwar sei die Zusammenarbeit der beiden Stellen herausfordernd, aber die Diskussionen seien stets zielführend.

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