Rund fünf Jahre lang war die Leiche eines im Bezirk Bülach getöteten Rentners unauffindbar. Im März dieses Jahres wurden nun in einem Wald in Deutschland Knochen gefunden, die dem Mann eindeutig zugeordnet werden konnten.
Ein Waldbesitzer in der deutschen Region Hohentengen-Bergöschingen habe im März 2021 mehrere Knochen gefunden, darunter auch solche menschlichen Ursprungs, teilte die Kantonspolizei Zürich am Freitag mit. Das Gebiet befindet sich unweit der deutsch-schweizerischen Grenze.
Mittels eines DNA-Abgleichs und weiterer Ermittlungen hätten diese zweifelsfrei dem seit dem 22. April 2016 vermissten Mann aus Eglisau ZH zugeordnet werden können. Zuvor sind mehrere grossangelegte Suchaktionen in der Region fehlgeschlagen.
Mutmasslicher Täter ist ebenfalls tot
Den mutmasslichen Täter des Tötungsdelikts konnte die Polizei im Mai 2016 verhaften. Es handelte sich um einen 34-jährigen Brasilianer. Dieser wurde im Oktober 2017, rund zwei Monate vor der Gerichtsverhandlung gegen ihn, tot im Gefängnis aufgefunden. Er war des Mordes angeklagt.
Der Beschuldigte hatte den Rentner aus Eglisau im April 2016 nach einem Streit auf einem Parkplatz verprügelt, ihn in dessen eigenes Auto verfrachtet und auf einen Feldweg im deutschen Hohentengen gelegt. Dann habe er den Rentner mehrmals vor- und rückwärts überfahren, so dass dieser noch vor Ort gestorben sei, heisst es in der Anklageschrift.
Der Opel wurde zwei Tage später in einem Waldstück in Lottstetten D gefunden. Er war ausgebrannt. Das Opfer wurde nicht gefunden. Der Brasilianer, ein Nachbar des Verstorbenen, gestand zwar, den Rentner getötet zu haben. Jedoch konnte oder wollte er sich nicht daran erinnern, wo er die Leiche ablegte.