Nach Witzen über ChinaKomiker aus sozialem Netzwerk Weibo verbannt
dpa/twei
22.5.2023 - 18:34
Der malaysische Komiker Nigel Ng kann sich vorerst nicht mehr über den Social-Media-Dienst Weibo äussern. Ein Witz über das chinesische Überwachungssystem veranlasste Chinas Regierung zu einer Sperre seines Accounts.
dpa/twei
22.05.2023, 18:34
22.05.2023, 18:37
dpa/twei
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
Social-Media-Sperre für Nigel Ng: Das Profil des malaysischen Comedians wurde auf Weibo deaktiviert.
Zuvor hatte sich der Komiker über China und das Überwachungssystem des Staates lustig gemacht.
Es ist nicht das erste Mal, dass die Online-Plattform hart gegen unliebsame Witzeleien durchgreift.
Nach Witzeleien über China ist ein malaysischer Komiker aus der grössten sozialen Online-Plattform der Volksrepublik verbannt worden. Nigel Ng, besser bekannt unter seinem Künstlernamen Uncle Roger, hatte vergangene Woche ein Video von einem Auftritt gepostet, bei dem er sich über das Überwachungssystem in China und den Anspruch der Führung in Peking auf Taiwan lustig macht.
Zu sehen ist, wie er mit jemandem im Publikum interagiert, der ihm sagt, dass er aus der Metropole Guangzhou im Süden der Volksrepublik komme. «Gutes Land, gutes Land, das müssen wir jetzt sagen, richtig?», spöttelt Uncle Roger, und: «Alle Telefone lauschen mit.»
Dann erlaubt er sich einen Spass mit Gästen, die sich als Taiwaner zu erkennen geben. «Ich hoffe, dass ihr euch eines Tages wieder dem Mutterland anschliesst. Ein China.»
Nicht der erste Comedian im Visier der Regierung
Am Montag hiess es dann in Uncle Rogers Account im Netzwerk Weibo, dass er dort nicht mehr posten dürfe, weil er «relevante Gesetze und Regeln verletzt» habe.
Erst vergangene Woche teilte die Pekinger Polizei mit, sie ermittele gegen Comedian Li Haoshi, der unter dem Bühnennamen HOUSE auftritt. Er hatte bei einem Auftritt ein Wortspiel dargeboten, bei dem er streunende Hunde mit einem vor Jahren von Staatschef Xi Jinping geprägten Propagandaspruch über die chinesischen Streitkräfte verknüpfte.
Die Firma Xiao Guo Wenhua, bei der HOUSE unter Vertrag stehe, bekomme zudem ein Bussgeld von 13,3 Millionen Yuan (rund 1,75 Millionen Franken) aufgebrummt, erklärte eine Regierungsabteilung für die Durchsetzung des Rechts auf dem Kulturmarkt.