Fuchsjagd an WeihnachtenTraditionelle «Boxing Day Hunts» erhitzen die Gemüter in England
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26.12.2023 - 18:14
Am zweiten Weihnachtsfeiertag fanden in England wieder zahlreiche traditionelle Fuchsjagden statt. Die «Boxing Day Hunts» sorgen jedes Jahr für Streit in England – und werden wohl auch zum Wahlkampfthema.
DPA, dpa/toko
26.12.2023, 18:14
26.12.2023, 18:22
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In England haben Fuchsjagden am zweiten Weihnachtsfeiertag eine lange Tradition. Inzwischen ist die Hetzjagd auf lebende Tiere verboten, die Meute folgt seitdem einer Duftspur.
Auch in diesem Jahr fanden zahlreiche Jagden statt. Sie stiessen sowohl auf Begeisterung der lokalen Bevölkerung, als auch auf Protest von Tierschützern.
So trennte die Polizei etwa im südenglischen Lewes Gegner und Befürworter, nachdem Jäger durch den Ort geritten waren.
Medien berichteten, in einigen Gemeinden seien Tierschützer dabei gescheitert, die Jagd zu stoppen.
Traditionell haben sich am zweiten Weihnachtsfeiertag zahlreiche Menschen in England an Fuchsjagden beteiligt. In vielen Orten winkten Schaulustige den Jägern zu. Die Hetzjagd auf lebende Tiere ist seit Jahren verboten, die Meute folgt seitdem einer Duftspur.
Dennoch protestierten vielerorts Tierschützer gegen die «Boxing Day Hunts». Im südenglischen Lewes trennte die Polizei Gegner und Befürworter, nachdem Jäger durch den Ort geritten waren, wie die Lokalzeitung «The Argus» am Dienstag berichtete.
Jäger sprechen von Einzelfällen
Die Kritiker werfen den Jägern vor, die «Trail Hunts» zu missbrauchen, um unter dem Deckmantel der Legalität doch echte Füchse und Hasen zu jagen. Bei der Jagd auf künstliche Spuren würden die Hunde vom Duft lebender Tiere abgelenkt und hetzten dann diese zu Tode. Die Jäger weisen die Vorwürfe zurück und sprechen von Einzelfällen. Sie machen geltend, die Tradition spüle Millionen Pfund in wirtschaftlich abgehängte Gegenden.
Medien berichteten, in einigen Gemeinden seien Tierschützer dabei gescheitert, die Jagd zu stoppen. So sei in Lewes ein Antrag abgelehnt worden, zur Zeit des Jagdritts ein Schubkarrenrennen zu veranstalten, schrieb die Zeitung «Telegraph». Anderswo hätten sich Gemeinderäte geweigert, die Veranstaltungen zu kritisieren.
Countryside Alliance warnt vor Verbot
Die Countryside Alliance, die den «Landsport» unterstützt, warnte die oppositionelle Labour-Partei, die Jagden zu verbieten. Parteichef Keir Starmer riskiere einen «Kulturkampf» und zahlreiche Stimmen, schrieb Verbandschef Tim Bonner im «Daily Express». Labour liegt in Umfragen weit vor den regierenden Konservativen und würde, Stand jetzt, nach der für 2024 geplanten Parlamentswahl die Regierung stellen.
Hingegen warnte die Tierschutzvereinigung League Against Cruel Sports, die Tories könnten mit einer Pro-Jagd-Politik versuchen, Wähler zurückzugewinnen. Vize Chris Luffingham verwies im «Mirror» auf die Rückkehr von Ex-Premierminister David Cameron, der nun als Aussenminister der Regierung angehört.
Cameron gilt als Anhänger der Jagden. Nach seiner Wahl zum Regierungschef 2015 versuchte er, das Jagdverbot auf lebende Tiere rückgängig zu machen, scheiterte aber.