Wetter-TickerOrkanböen fegen über die Westschweiz und behindern den Bahnverkehr
SDA/uri
22.6.2023 - 22:11
Die Grosswetterlage über Europa hat sich geändert und bringt schwül-heisse Luftmassen mit. Die Gewittergefahr steigt markant. Alle Entwicklungen zum Wetter im Ticker.
SDA/uri
22.06.2023, 22:11
22.06.2023, 22:20
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Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
Der Donnerstag hat mit heissen Temperaturen begonnen. In den Alpentälern erreichten die Temperaturen schon am frühen Morgen annähernd 30 Grad.
Als Ruhe vor dem Sturm bezeichnet der Wetterdienst Meteonews die Situation: Ab Mittag ziehen auf der Alpennordseite nämlich kräftige Gewitter auf.
Orkanböen fegen über die Westschweiz und behindern den Bahnverkehr
Unwetter haben am Donnerstag für Rekordniederschläge, aber auch Orkanböen und Unterbrechungen im Bahnverkehr gesorgt. Betroffen war vor allem die Westschweiz, vom Genfersee über den Jura bis nach Basel.
Mit 135 Kilometern pro Stunde fegte ein Sturm am Nachmittag über den Genfersee bei Saint-Prex im Kanton Waadt, wie der private Zürcher Wetterdienst Meteonews meldete. Der Flughafen Basel-Mülhausen meldete eine Orkanböe von 129 Kilometern pro Stunde. Umgestürzte Bäume sorgten für Schäden und Fahrbehinderungen.
Am Abend wurden auch Stürme mit mehr als 100 Kilometern pro Stunde weiter östlich gemessen, so unter anderem im Kanton Schaffhausen.
Stellenweise schüttete es grosse Wassermengen: In Basel-Binningen BL kamen innerhalb von zehn Minuten 18,2 Millimeter zusammen. Damit wurde der bisherige 10-Minuten-Stationsrekord überboten, der bisher bei 18,1 Millimeter lag und am 11. September 1991 gemessen worden war.
Wegen des Sturms war der Bahnverkehr in der Stadt Basel am Nachmittag zeitweise unterbrochen. Aber auch zwischen Laufen im Baselbiet und Delsberg im Jura und zwischen Yverdon in der Waadt und Freiburg war der Bahnverkehr unterbrochen oder eingeschränkt. Grund dafür waren unter anderem Fahrleitungsstörungen.
18.10 Uhr
Gewitterlinie erreicht die Westschweiz
Die Gewitterlinie brachte übrigens bisher am Genfersee Böenspitzen von gut 70 (Flughafen Genf) bis 120 km/h (St-Prex)! Auch auf den Bergen gab es erste Orkanböen.
Meteo Schweiz hat bislang für den Grossteil der Schweiz die Gefahrenstufe 3 ausgerufen mit zunächst geringer Eintretenswahrscheinlichkeit. Nun hat der Wetterdienst des Bundes gilt für den Kanton Genf und für Teile der Kantone Waadt und Wallis eine «erhebliche Gefahr» kategorisiert.
Ein Leservideo, das dem «Blick» zugestellt wurde, zeigt wie die Gewitterfront in Zermatt VS heftigen Regen brachte. Die Front wird in den nächsten Stunden über dem Mittelland erwartet.
16 Uhr
Wetterdienst warnt vor «gefährlicher Wetterlage» in Deutschland
Erst drückende Hitze, dann schwere Gewitter und Starkregen: Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hat für Donnerstagnachmittag und -abend vor Gewittern und heftigem Starkregen und Hagel gewarnt.
Ausgehend vom Westen und Südwesten Deutschlands ziehen demnach zunächst einzelne Gewitter Richtung Nordbaden, Rheinland-Pfalz, Hessen und am Nachmittag voraussichtlich auch nach Bayern und Thüringen.
Für Teile des Sauerlands (Nordrhein-Westfalen) gab der DWD am Nachmittag die höchste Unwetterwarnstufe heraus. Es sei mit extrem heftigem Starkregen, bis zu vier Zentimeter grossen Hagelkörnern und Orkanböen zu rechnen. Die Deutsche Bahn warnte vor Einschränkungen im Zugverkehr in «grossen Teilen Deutschlands».
Unwettergefahr herrscht zunächst in einem Streifen, der sich von Aachen und dem Niederrhein über Düsseldorf und das Ruhrgebiet bis nach Münster und Bielefeld erstreckt. Dort könnte es innerhalb von sechs Stunden zwischen 40 und 80 Liter Niederschlag pro Quadratmeter geben. Punktuell könnten sogar bis zu 100 Liter Regen pro Quadratmeter vom Himmel prasseln, hiess es. Für die betroffenen Regionen hat der DWD die zweithöchste Unwetter-Warnstufe ausgegeben.
Die im Süden und Südwesten aufkommenden Gewitter erreichten rasch Unwetterpotenzial und kommen bis zum Abend über die Mitte bis in den Osten voran, warnte der DWD. Ausser örtlichem Starkregen seien schwere Sturmböen mit einer Geschwindigkeit von bis zu 100 Stundenkilometern möglich, aber auch Orkanböen wurden nicht ausgeschlossen. Auch der Norden Deutschlands ist von den Warnungen betroffen.
Wer für diesen Donnerstag oder Freitag ein Bahn-Ticket gebucht habe, könne die Fahrt auf einen späteren Termin verschieben. «Die Zugbindung ist aufgehoben. Das Ticket gilt dabei für die Fahrt zum ursprünglichen Zielort, auch mit einer geänderten Streckenführung. Sitzplatzreservierungen können kostenfrei storniert werden», teilte die Bahn mit.
12.15 Uhr
Am Nachmittag drohen Unwetter, Hagel und Sturmböen
Wie Meteonews prognostiziert wird der heutige Tag zunächst schwülwarm. Für Abkühlung sorgen dann am Nachmittag Gewitter, die gebietsweise auch unwetterartig ausfallen können.
Es sei «mit Sturmböen, kräftigen Niederschlägen und lokal auch Hagel zu rechnen», zitiert «Blick» Geraldine Zollinger von Meteonews. Laut der Meteorologin müssten sich die meisten Regionen in der Schweiz müssen sich auf raues Wetter einstellen. Für den Kanton Waadt habe der Bund eine Gewitterwarnung ab 12 Uhr herausgegeben. Die Warnung gilt für das gesamte Kantonsgebiet.
Auch im Wallis kann es laut Zollinger «chaotisch werden» Die von Frankreich aus kommenden Gewitter würden die Kantone Basel-Stadt und Basel-Landschaft als erstes erreichen.
Das Mittelland dürften hingehen vor allem Sturmböen durchrütteln, so Zollinger. Diese könnten von 80 bis 90 km/h, lokal sogar bis zu 100 km/h erreichen.
Donnerstag, 22. Juni, 7.16 Uhr
Am frühen Morgen schon fast 30 Grad in Alpentälern
Das Thermometer hat kurz nach 05.00 Uhr in Vaduz FL bereits 28 Grad angezeigt. Fast so warm war es mit 27,6 Grad in Elm GL, wie SRF Meteo am Donnerstagmorgen auf dem Kurznachrichtendienst Twitter mitteilte.
Auch in Oberschan SG und Göschenen UR lag das Quecksilber bereits über 25 Grad. Der Föhn mache den brühwarmen Morgen möglich, schrieb SRF Meteo dazu.
Als Ruhe vor dem Sturm bezeichnete der Wetterdienst Meteonews den warmen Morgen. Ab Mittag ziehen auf der Alpennordseite aus Südwesten erste kräftige Gewitter auf, hiess es auf der Webseite des Bundesamts für Meteorologie und Klimatologie Meteoschweiz. Am Abend sind teils heftige Gewitter mit Sturmböen und Hagel vorhergesagt.
Ruhe vor den Gewittern – irgendwie so könnte man das Wetter zusammenfassen. Erst ist es recht sonnig, ab den Mittagsstunden kommen von Westen teils starke Gewitter mit Sturmböen und Hagel auf. Im Osten bleibt es bis zum Abend oft trocken. Warnungen -> https://t.co/hfVLJlv5iY (me) pic.twitter.com/Mrxzp1ltX0
Im Gartenbad St. Jakob haben das Familien- und das Rutschbahnbecken am Mittwochmorgen wegen des starken Gewitterregens gesperrt werden müssen. Es drang Wasser in den Technikraum ein, weswegen die Wasserpumpen ausstiegen, wie das Basler Erziehungsdepartement mitteilte.
Das Wasser werde nun mit Hilfe der Feuerwehr abgepumpt, heisst es. Bis die gesamte Technik wieder funktioniere und weiterhin eine einwandfreie Wasserqualität sichergestellt sei, müssten die beiden Becken gesperrt bleiben - voraussichtlich bis über das kommende Wochenende hinaus.
Das Planschbecken und das Sportbad im vorderen Bereich des Gartenbads sowie die Becken in den weiteren Basler Gartenbädern Eglisee und Bachgraben sind gemäss Communiqué normal geöffnet.
12.58 Uhr
Radio- TV-Sendungen möglicherweise durch Gewitter gestört
Radio- und Fernsehsendungen sind am Mittwoch möglicherweise durch Gewitter gestört worden. Es lägen schweizweit Netzwerkprobleme vor, teilte die SRF-Medienstelle auf Anfrage mit.
Vereinzelt hätten die Netzwerkprobleme Auswirkungen auf Live-Sendungen von Radio SRF, die «Tagesschau am Mittag» und «Meteo» gehabt. SRF arbeite mit Hochdruck an einer Lösung.
Am Mittwochmorgen waren teilweise heftige Gewitter über die Schweiz hinweggefegt. Im Berner Jura wurde eine Bahnverbindung wegen eines umstürzenden Baums vorübergehend unterbrochen. In Schaffhausen wurde eine Windböe mit einer Spitze von 116 Kilometern pro Stunde (km/h) registriert. Auch andernorts gab es Sturmwinde.
12.09 Uhr
Sturmböe in Schaffhausen erreicht 116 km/h
Die Gewitter, die momentan über die Schweiz ziehen, machen auch ordentlich Wind. Lokal sind Sturmböen mit Geschwindigkeiten über 100 km/h gemessen worden. Spitzenreiter ist dabei Schaffhausen. Hier hat eine Böe laut Meteonews die bisherige Top-Geschwindigkeit von 116 km/h erreicht.
Gemäss dem Onlinedienst zur Echtzeit-Positionsdarstellung von Flugzeugen «Flightradar» konnte ein Flieger aus Oslo wegen der aktuell schweren heftigen Regenfälle nicht landen. Das berichtete «20 Minuten».
Es soll sich demnach um Flug LX1219 von Helvetic Airways handeln. Die Maschine habe ursprünglich um 9.10 Uhr landen sollen, habe dann aber mehrere Kreise über Zürich gedreht. Die neue Ankunftszeit danach auf 9.59 Uhr geschätzt worden.
9.50 Uhr
Bund warnt vor «erheblicher Gewittergefahr»
Der Bund warnt im Baselbiet und Zürich vor einem Gewitter der Stufe 3 «erhebliche Gefahr». Die Gewitter ziehen demnach von Südwest heran. Es könne möglicherweise zu «Abbrechen von Ästen, Umstürzen einzelner Bäume, Blitzeinschlägen und/oder Hagelschäden, Rutschungen in steilen Hängen, plötzliches Auftreten von Flutwellen in Bächen und Überflutungen» kommen.
Meteocentrale gab für Zürich eine Unwetterwarnung der Stufe Rot heraus. Das Gewitter habe eine Geschwindigkeit 79 km/h. Möglich seien Hagel, Starkregen und schwere Sturmböen.
Der längste Tag des Jahres wird in der Schweiz heiss und sonnig. Am Mittwochnachmittag um 16.57 Uhr erreicht die Sonne den scheinbar nördlichsten Punkt ihrer jährlichen Bahn. Damit beginnt auf der Nordhalbkugel der Sommer.
In Zürich dauert es 15 Stunden und 57 Minuten zwischen dem Sonnenaufgang und dem Sonnenuntergang. In Chiasso im Süden der Schweiz ist der Tag mit 15 Stunden und 44 Minuten schon deutlich kürzer, wie SRF Meteo mitteilte.
Mit dem längsten Tag des Jahres erreicht die Sonne auch den höchsten Punkt über dem Horizont. Damit ist auch die Sonneneinstrahlung die höchste. Vorausgesetzt die Sonne wird nicht durch Wolken bedeckt. Sonnenschutz ist auf jeden Fall empfehlenswert.
Laut MeteoSchweiz wird der Mittwochvormittag mit Wolkenfeldern ziemlich sonnig. Am Nachmittag dürfte die Bewölkung zunehmen und es kann zu teils heftigen Schauern und Gewittern kommen, vor allem über den Bergen. Die Temperatur werde im Flachland laut SRF Meteo auf teils schwül-heisse 30 Grad steigen.
Schon am Donnerstag wird der Tag wieder etwas kürzer. Bis zum Ende des Sommers am 23. September dauert es aber noch 93 Tage, wie SRF Meteo vorrechnete.
Zeitweise sonnig bei schwülheissen 30 Grad. Zunächst vor allem im Jura und am Nordrand der Schweiz lokale #Gewitter ⚡️. Am Nachmittag und Abend auch in den Voralpen und Alpen einige #Platzregen ⛈️ und Gewitter, im Mittelland nur lokal nass. ^jz pic.twitter.com/J2Vkove57U
Am Dienstagabend hatten mitunter heftige Gewitter Teile der Schweiz überquert. Mehrere Regionen wurden von Hagel und Sturmböen heimgesucht.
Entlang des Jura und vor allem in der Nordwestschweiz habe es Hagel gegeben, twitterte SRF Meteo. Es sei in der Nordwestschweiz auch zu kräftigen Windböen von 70 km/h gekommen. Die Temperatur sei in Basel von 32,7 Grad um mehr als 10 Grad zurückgegangen. Wegen Starkregen sei der Ebenrain-Tunnel auf der A2 Luzern Richtung Basel vorübergehend gesperrt worden.
Auch das Berner Oberland, das Zurzibiet, die Zentralschweiz und Schaffhausen seien betroffen gewesen. Über 7000 Blitze seien gezählt worden, twitterte MeteoNews. Die Rangliste werde dabei vom Kanton Basel-Landschaft mit 1563 Entladungen und Bern mit deren 1358 angeführt. In Veltheim AG hagelte es Körner mit einem Durchmesser von rund 2 Zentimeter, wie es weiter hiess.
Mehr Niederschlag zum Ende der Woche
Später am Abend gewitterte es auch in Zürich, wie MeteoNews schrieb. Gegenüber dem Nachrichtenportal 20minuten.ch sagte ein Mediensprecher des Flughafens Zürich, die Landepiste habe für kurze Zeit geschlossen werden müssen, deswegen sei es zu kleineren Verspätungen gekommen.
Im Laufe des Donnerstags folgt laut Wetterdiensten aus Westen eine Gewitterstörung mit teils heftigen Gewittern. Am Freitag sei es etwas weniger warm, bevor es am Wochenende stabil und wieder wärmer werde. Insgesamt komme bis Samstag einiges an Niederschlag zusammen. Dadurch werde die Trockenheit vielerorts etwas gemindert.