Bauern und Getreideproduzenten in der Schweiz hoffen auf Regen in den kommenden Tagen. Werden die derzeit trockenen Böden in den kommenden Tagen benässt, dürften sich die Schäden für die Kulturen in Grenzen halten, lautet der Tenor.
Seit einem Monat hat es in vielen Regionen der Schweiz gar nicht oder kaum geregnet; Sonne, Wärme und die Bise haben das Ihre dazu beigetragen, dass die Böden staubtrocken sind. Mehrere Kantone verhängten wegen der Gefahr von Waldbränden bereits Feuerverbote.
Mais-Aussaat begonnen
Zurzeit ist die Lage für die Landwirtschaft noch nicht dramatisch, wie der Landwirtschaftliche Informationsdienst (LID) am Freitag schrieb. Bleibt aber der Regen weiter aus, könnte es beispielsweise schwierig werden für die Getreidekulturen.
In den letzten Tagen habe die Mais-Aussaat begonnen. «Ich gehe aktuell davon aus, dass die Böden noch ausreichend Feuchtigkeit aufweisen, um die Keimung zu erlauben», sagte Pierre-Yves Perrin, Geschäftsführer des Schweizerischen Getreideproduzentenverbandes, dem LID. Er hoffe auf Regen in den nächsten zehn Tagen.
Ein Blick auf Getreide- und Rapsfelder zeige, dass auch diese Pflanzen die Trockenheit vorläufig relativ gut ertrügen. Auch aus Sicht des Bauernverbandes ist die Lage noch nicht dramatisch, wie sich Sprecherin Sandra Helfenstein im LID zitieren liess.
Erinnerungen an 2018
«Bis jetzt hat die Austrocknung der obersten Bodenschicht noch zu keinen grösseren Schäden geführt», sagte sie. Doch Regen in den nächsten zwei Wochen seien dringend nötig, etwa für das Wachstum des Grases. Und: «Die Wetteraussichten für die nächsten Tage wecken bei vielen Bauern Erinnerungen an das extreme Dürrejahr 2018.»
Am Wochenende werden laut Meteoschweiz in einigen Gebieten zwar Schauer erwartet, aber flächendeckenden Regen wird es nicht geben. Und in der kommenden Woche wird gemäss Prognosen vom Freitag erneut kräftige Bise erwartet.
Gemäss Erhebungen der ETH Zürich, die im LID ebenfalls zitiert werden, ist der Frühling 2020 der trockenste seit zehn Jahren. Untersucht wurde die Bodenfeuchte seit 2010. Die trockenen Jahre 2015 und 2018 wurden in den Durchschnitt nicht eingerechnet.
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