Trotz verlockend hoher TemperaturenLebensrettung warnt vor Baden in Flüssen
Von Philipp Fischer
17.7.2024
Sommerliche Temperaturen sind vorhergesagt, doch Schwimmen oder Bootfahren in hiesigen Flüssen sollten die Menschen nicht riskieren. Durch den Starkregen in den vergangenen Wochen sind die Pegelstände noch immer hoch – Treibholz mach die Gewässer unberechenbar.
Von Philipp Fischer
17.07.2024, 04:30
Philipp Fischer
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
Nach den schweren Unwettern führen viele Flüsse in der Schweiz noch immer überdurchschnittlich viel Wasser mit sich.
Die Schweizerische Lebensrettungs-Gesellschaft rät deshalb trotz hoher Temperaturen in den kommenden Tagen noch nicht in Flüssen zu baden.
Schwemmholz, trübes Wasser und die hohe Fliessgeschwindigkeit können schnell zur unterschätzten Gefahr werden.
Die nächsten hochsommerlichen Tage stehen vor der Tür. Schon am Donnerstag sollen die Temperaturen in den meisten Teilen der Schweiz die 30 Grad knacken. Und auch übers Wochenende steht schwül-warmes Badewetter an. Der Sprung in ein fliessendes Gewässer wird dann zur grossen Verlockung – birgt derzeit aber auch hohe Gefahren.
Am Montagmittag wurde eine tote Person aus dem Rhein in Rheinau ZH geborgen. In der vergangenen Woche (Dienstag) ereignete sich an gleicher Stelle ein Schlauchboot-Unfall. Eine 28-jährige Schweizerin konnte von einem Passanten aus den Fluten gerettet werden. Ein 37-jähriger Deutsche wurde von den Fluten weggespült und erst am Sonntag tot geborgen.
Immer noch hohe Pegelstände
Noch immer führen die Flüsse nach den starken Regenfällen in den vergangenen Wochen mehr Wasser mit sich als üblich. Christoph Merki, Mediensprecher der Schweizerischen Lebensrettungs-Gesellschaft SLRG, sagt gegenüber «Blick»: «Wir raten dringend davon ab, in Flüssen zu schwimmen oder zu baden oder mit dem Gummiboot unterwegs zu sein.»
Die meisten Pegelstände der Flüsse stehen noch immer über normal. «Das Wasser hat mehr Kraft und fliesst schneller», so Merki. Selbst normalerweise sichere Ausstiegsstellen seien nicht mehr «ganz so sicher». Dazu kommen als Gefahrenquellen die schlechte Sicht im trüben Wasser und Schwemmholz, das bei den schweren Unwettern in die Flüsse getragen wurde.
Badi statt Starkströmung
Merki appelliert an den gesunden Menschenverstand. Vor dem Sprung ins Wasser sollte die Einstiegsstelle das Badegewässer genau inspiziert werden. «Es ist wichtig, dass man den Flussabschnitt und die gefährlichen Stellen kennt.» Badende, die in Not geraten oder von den eigenen Kräften verlassen werden, sollten auf keinen Fall gegen die Strömung schwimmen, sondern im 45-Grad-Winkel gegen das Ufer.
Auch für die kommenden Tage und trotz der anstehenden Hitze sieht Merki die Gefahren für Badewillige in fliessenden Gewässern noch immer als hoch an. «Ich rechne nicht damit, dass sich die Lage in den nächsten Tagen normalisiert», erklärt der Fachmann. Die sicherste Lösung für eine risikofreie Abkühlung hat Merki auch parat: Einfach in offiziellen Badis den Sprung ins kühle Nass wählen.
Sommerserie (1/5): Naturbadi Kefikon – Wakeboarden in der Provinz
blue News geht baden. Die Redaktor*in Sulamith Ehrensperger und Bruno Bötschi stellen aussergewöhnliche Badis in der Schweiz vor. Los geht es mit dem Lieni-Park in Kefikon TG/ZH, wo du mit dem Wakeboard über einen Weiher brettern kannst.