Mindestens 53 Tote Massaker an Naturvölkern in Papua-Neuguinea 

AP/phi

19.2.2024 - 07:16

Eine der 53 Leichen, die in Papua-Neuguinea geborgen worden ist.
Eine der 53 Leichen, die in Papua-Neuguinea geborgen worden ist.
YouTube/ABC News (Australia)

Blutige Fehde zwischen rivalisierenden Stämmen auf Papua-Neuguinea im Pazifik: Nach einer Auseinandersetzung sind bisher 53 Leiche. gezählt werden, doch es dürften noch welche hinzukommen, fürchten Experten.

DPA, AP/phi

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  • In Papua-Neuguinea haben sich rivalisierende Stämme angegriffen.
  • Als zwei Völker ein anderes überfallen wollten, wurden diese selbst attackiert.
  • Bisher wurden 53 Leichen gezählt, doch es dürfte noch mehr Tote gegeben haben.

Bei einer gewalttätigen Auseinandersetzung zwischen rivalisierenden Stämmen sind in Papua-Neuguinea mindestens 53 Männer erschossen worden.

Zu dem Massaker sei es gekommen, als die Angehörigen eines Stammes zusammen mit Verbündeten auf dem Weg waren, um eine benachbarte Volksgruppe anzugreifen, sagte der Polizeichef von Papua-Neuguinea, George Kakas, heute zum australischen Sender ABC.

Sie seien in einen Hinterhalt geraten. Er rechnete damit, dass weitere Leichen gefunden werden, da einige der Angegriffenen verletzt in den Wald geflüchtet seien. «Wir vermuten, dass die Zahl auf 60 oder 65 steigen wird», so Kakas. Die Gewalttat ereignete sich demnach in der Provinz Enga in der abgelegenen Hochlandregion des südpazifischen Inselstaats.

«Sehr beunruhigende» Nachrichten

Die Toten lagen laut Polizei weit verstreut – einige auf einer Art Schlachtfeld, andere auf Strassen und an Ufern eines Flusses. Bilder im australischen Fernsehen zeigten, wie Leichen auf einen Polizei-Transporter geladen wurden. Die Polizei in Papua-Neuguineas Hauptstadt Port Moresby reagierte zunächst nicht auf eine Anfrage der Nachrichtenagentur AP.

Rot markiert: die Lage von Papua-Neuguinea.
Rot markiert: die Lage von Papua-Neuguinea.
Google Earth

Zu ABC sagte Kakas, es könne sich um die tödlichste derartige Auseinandersetzung handeln, die je im Hochland registriert wurde. Der australische Premierminister Anthony Albanese erklärte, seine Regierung sei bereit, Papua-Neuguinea zu unterstützen. Die Nachichten seien «sehr beunruhigend», so Albanese.

Papua-Neuguinea, ein Entwicklungsland mit zehn Millionen Einwohnern, die 800 Sprachen sprechen, ist der am nächsten an Australiens Küste gelegene Inselstaat. Die Gewalt zwischen den Volksgruppen in der Region Enga hat seit der Wiederwahl der Regierung von Ministerpräsident James Marape im Jahr 2022 zugenommen. Mit der Abstimmung gingen Betrugsvorwürfe einher.