Naturschutz Massiver Schwund bei vielen Tierbeständen

SDA

10.9.2020 - 09:15

Ein Flachlandgorilla-Weibchen hält seine Tochter im Arm: Diese Art gehört laut WWF zu den besonders gefährdeten Tieren.
Ein Flachlandgorilla-Weibchen hält seine Tochter im Arm: Diese Art gehört laut WWF zu den besonders gefährdeten Tieren.
Source: KEYSTONE/ALESSANDRO DELLA BELLA

Um mehr als zwei Drittel sind zahlreiche Tierbestände weltweit in den vergangenen Jahrzehnten geschrumpft. Der Rückgang bei rund 21'000 beobachteten Populationen beträgt zwischen 1970 und 2016 im Durchschnitt 68 Prozent.

Das geht aus dem am Donnerstag veröffentlichten Living Planet Report 2020 der Umweltstiftung WWF und der Zoologischen Gesellschaft London hervor. Entwaldung, nicht nachhaltige Landwirtschaft und der illegale Handel mit Wildtieren seien einige der Ursachen für den Rückgang, schreibt WWF Schweiz in einer Mitteilung.

Der Wert hat sich im Vergleich zur vergangenen Ausgabe des Berichts von 2018 weiter verschlechtert. Einbezogen wurden nun Bestände von mehr als 4400 bedrohten und nicht bedrohten Säugetieren, Vögeln, Fischen, Amphibien und Reptilien. Dies ist nur ein kleiner Ausschnitt der Tierwelt, denn Insekten wurden nicht einberechnet.

«Totales Systemversagen»

Der WWF spricht von einem neuen Tiefpunkt bei der biologischen Vielfalt. «Der gravierende Rückgang der untersuchten Bestände wildlebender Tierarten ist ein Warnsignal unseres Planeten für ein totales Systemversagen», sagte Thomas Vellacott, CEO des WWF Schweiz, gemäss der Mitteilung. Der Mensch habe die Macht, die Natur zu zerstören – oder aber zu erhalten.

«Von den Fischen in unseren Ozeanen und Flüssen bis hin zu den Bienen, die eine entscheidende Rolle in unserer landwirtschaftlichen Produktion spielen: Der Rückgang der Wildtierbestände wirkt sich direkt auf die Ernährungssicherheit und die Lebensgrundlagen von Milliarden von Menschen aus», sagte Vellacott.

Als besonders gefährdete Tiere nennt der WWF den Östlichen Flachlandgorilla im Kongo, Lederschildkröten in Costa Rica und Störe im Jangtse – bei den letztgenannten liege der Rückgang seit 1970 bei 97 Prozent.

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