Leichenschauhäuser überfülltMexikanische Polizei parkiert 157 Leichen in Wohngebiet
tsch
19.9.2018
Weil die Zahl der Morde in den letzten Monaten überhand nahm, sahen sich die mexikanische Polizeibeamte offenbar zu einer unorthodoxen Zwischenlagerungsmassnahme gezwungen. Sie verfrachteten 157 Leichen in einen Lastwagen und parkten ihn hinter einer Siedlung.
Irgendwann wurde der Gestank so unerträglich, dass sich die Anwohner beschwerten – und das völlig zu recht: In einem Lastwagen, der unweit der Stadt Guadalajara auf einem Feld hinter einem Wohngebiet stand, verrotteten 157 Leichen. Deponiert wurde das Fahrzeug mit der gruseligen Fracht dort jedoch nicht von Kriminellen, sondern von der Polizei selbst, berichtet «The Associated Press».
Die unidentifizierten Leichen wurden in den vergangenen Wochen und Monaten an verschiedenen Orten im Bundesstaat Jalisco entdeckt – manche davon auf offener Strasse, andere schon halb verwest in Massengräbern. In den Leichenschauhäusern sei jedoch kein Platz mehr für sie gewesen, erklärt Javier Perlasca, ein Ermittler der örtlichen Menschenrechtskommission. Sie jedoch in einem gekühlten Camion auszulagern, sei «ein Fehler» gewesen, erklärte er.
«Der Vorfall zeigt, wie unsensibel manche Staatsdiener sein können», empörte sich auch Jaliscos Innenminister Roberto Lopez Lara. Wer die Anweisung gab, die Leichen auszulagern, soll in der nächsten Zeit ermittelt werden. Der Truck wurde derweil von dem Feld entfernt, die menschlichen Überreste in Leichenschauhäuser verbracht.
Morde über Morde
In den vergangenen Monaten registrierte die mexikanische Polizei mehr Morde als jemals zuvor. Allein in den ersten sieben Monaten des Jahres wurden über 16'000 festgestellt – 17 Prozent mehr als noch im Vorjahreszeitraum. Bereits 2017 räumte der Chefermittler des Bundesstaates Veracruz ein, dass manche Massengräber polizeilich nicht untersucht werden, weil «wir einfach keinen Platz für die Leichen haben, die wir darin finden könnten».
Erst vor wenigen Tagen starben bei einer Schiesserei auf dem belebten Garibaldi-Platz im Zentrum von Mexiko-Stadt fünf Menschen, Anfang des Monats wurde in Veracruz ein Massengrab mit den Überresten von rund 170 Menschen entdeckt. Seit Ende 2006 sind in Mexiko durch Gewalttaten der organisierten Kriminalitätvmindestens 200'000 Menschen getötet worden.
Diese Städte sollte man lieber meiden: Der mexikanische Rat für öffentliche Sicherheit und Justiz veröffentlicht jedes Jahr eine Liste der Städte mit über 300'000 Einwohnern, in denen die meisten Morde passieren. Die Galerie zeigt die zehn Orte, an denen im Jahr 2017 die Mordrate (Morde pro 100'000 Einwohner) aufgrund von Armut, Drogen und Bandenkriegen besonders hoch war.
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Auffällig und erschreckend: Alle Städte der Top 10 liegen in Lateinamerika, erst auf Platz 13 landet eine Stadt in den USA: St. Louis mit einer Mordrate von 65,8.
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Kapstadt kommt gar erst an 15. Stelle. Die Touristenmetropole zählt mit 2493 Morden bei rund vier Millionen Einwohner und einer daraus resultierenden Rate von 62,3 offiziell als gefährlichste Stadt Afrikas – was allerdings auch daran liegen könnte, dass es von gefährlicheren Orten auf dem Kontinent einfach keine Statistiken gibt. Deutlich mehr Informationen liegen über Südamerika vor ...
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Belém liegt im Norden von Brasilien und ist die wichtigste Stadt des brasilianischen Amazonasgebiets. Bei etwas mehr als 2,4 Millionen Einwohnern liegt die Mordrate bei 71,4 – das bedeutet, dass im Jahr 2017 insgesamt 1'743 Menschen umgebracht wurden.
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Guyana in Venezuela landet auf dem 9. Platz der traurigen Rangliste. 900'000 Einwohner wohnen in der Stadt im Norden Venezuelas – im Jahr 2017 verloren 728 davon durch Tötungsdelikte ihr Leben. Das entspricht einer Mordrate von 80,3.
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Die Hauptstadt des mexikanischen Bundesstaates Tamaulipas, Victoria, hat nur 361'000 Einwohner. Im Jahr 2017 geschahen 301 Morde, was einer Rate von 83,3 entspricht.
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Knapp vor Victoria landet Fortaleza in Brasilien: Bei einer Mordrate von 83,5 starben im Jahr 2017 3'270 Menschen durch gewaltsame Tötung.
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Auch La Paz in Mexiko hat nur knapp über 300'000 Einwohner – 2017 wurden 259 ermordet, was einer Mordrate von 84,8 entspricht.
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Die Stadt Tijuana an der Grenze von Mexiko zu den USA hat wunderbare Strände und Amüsiermeilen – und zählt zu den fünf gefährlichsten Städten der Welt. Eine Mordrate von 100,8 (1'897 Morde bei fast 1,9 Millonen Einwohnern) sorgt dafür, dass Touristen nicht ganz unbedarft in diese Stadt reisen können.
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Noch gefährlicher ist das Leben im brasilianischen Natal: Eine Mordrate von 102,6 (1'378 Morde bei über 1,3 Millionen Einwohnern) macht die Stadt am Rio Grande zur gefährlichsten Grossstadt Brasiliens.
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Acapulco, Mexico: Es ist nicht lange her, da galt an den wunderschönen, palmengesäumten Stränden das Klippenspringen als eine der gefährlichsten Aktivitäten der Stadt. Heute ist dort ein einfacher Strandspaziergang bereits lebensgefährlich – 2017 wurden hier 910 Menschen ermordet. Bei einer Einwohnerzahl von 853'646 ist das eine Mordrate von 106,6.
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Caracas in Venezuela ist die zweit-tödlichste Stadt der Welt: Etwa jeder zweite Einwohner besitzt eine Schusswaffe, allein im letzten Jahr wurden hier 3'387 Menschen ermordet, das entspricht einer Rate von 111,2. Laut Medienberichten werden lediglich acht Prozent der Verhafteten jemals verurteilt.
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Trauriger Spitzenreiter ist Los Cabos in Mexiko. Die Stadt, die eigentlich ein Zusammenschluss aus zwei Städten ist, vermeldet 365 Tötungsdelikte im Jahr. Im Vergleich zum Zweitplatzierten Caracas vielleicht wenig, doch auf die Einwohnerzahl von 328'245 gerechnet (was zirca einem Zehntel der Einwohner Caracas' entspricht) erklimmt die Mordrate mit 111,3 die Spitze dieser traurigen Liste.
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