Nach Dauerregen Mindestens 22 Tote nach Erdrutsch in Ecuador

dpa/AP/toko

1.2.2022 - 20:51

Anwohner und Soldaten in Ecuadors Hauptstadt Quito arbeiten daran, die Strassen von Schlamm zu befreien. Foto: 
Anwohner und Soldaten in Ecuadors Hauptstadt Quito arbeiten daran, die Strassen von Schlamm zu befreien. Foto: 
Dolores Ochoa/AP/dpa

Bei einem Erdrutsch in Ecuadors Hauptstadt Quito sind nach offiziellen Angaben mindestens 22 Menschen ums Leben gekommen. Weitere 32 Menschen wurden verletzt.

1.2.2022 - 20:51

Ein Erdrutsch hat in der ecuadorianischen Hauptstadt Quito mindestens 22 Menschen das Leben gekostet. Die Schlammlawine erfasste Häuser und ein Sportfeld, riss Autos, Motorräder und Mülltonnen mit sich. 32 Menschen wurden verletzt, acht Häuser stürzten völlig ein und viele weitere wurden beschädigt, wie die Behörden am Dienstag mitteilten. Bewohner der Nachbarschaft suchten in den Trümmern nach Überlebenden.

Vor dem Erdrutsch hatte es fast 24 Stunden lang ununterbrochen geregnet, die Hänge des Berges Ruco Pinchincha waren vom Wasser durchtränkt. In der Bergschlucht El Tejado hatten sich Wassermassen aufgestaut und dann Steine und Schlamm ins Rutschen gebracht.

Der Bürgermeister von Quito, Santiago Guarderas, sagte, der Regen sei der Auslöser des Unglücks vom Montagabend gewesen. Noch am Dienstagmorgen floss weiter Schlamm in Wellen den Berg hinab und behinderte die Rettungsarbeiten. Zu Beginn der Arbeiten rief die Polizei zur Ruhe auf, damit Schreie von möglicherweise eingeschlossenen Menschen gehört werden konnten.

Die Überlebende Imelda Pacheco sagte, sie habe gespürt, wie sich ihr Haus bewegt habe. Plötzlich seien Wasser und Steine durch Türen und Fenster eingedrungen. Sie konnte fliehen, bevor das Gebäude zerstört wurde. «Ich hatte gerade noch Zeit, die Hand meines vierjährigen Sohnes zu ergreifen, und rannte zur Treppe, auf die Terrasse. Plötzlich verschwanden die Wände vorne und an der Seite», sagte sie der Nachrichtenagentur AP. «Ich dachte, ich würde mit meinem Sohn sterben.»

In Quito wurde demnach mit mehr als 75 Litern pro Quadratmeter binnen 24 Stunden so viel Niederschlag gemessen, wie seit fast 20 Jahren nicht. Ein Video der Notdienstleitstelle zeigte, wie sich Schlammfluten über die Strassen von La Gasca ergossen und dabei Autos und Schutt mitrissen.

dpa/AP/toko