Mindestens neun ToteOrkantief Zeynep trifft grosse Teile Europas mit voller Wucht
SDA
19.2.2022 - 08:30
Das Orkantief Zeynep tangierte die Schweiz nur am Rande. In Nord- und Mitteleuropa sorgt es für Chaos. Mehrere Menschen sind ums Leben gekommen. Bis Montag soll es weiter stürmisch bleiben.
Keystone-SDA
19.02.2022, 08:30
19.02.2022, 11:42
Orkan «Zeynep» hat sich über Deutschland ausgetobt und für eine schwere Sturmflut an der Nordseeküste gesorgt. Am frühen Vormittag hob der der Deutsche Wetterdienst DWD alle Unwetterwarnungen vor Orkanböen auf - es soll aber stürmisch bleiben.
Zuvor sorgte «Zeynep» für Chaos und Tote in Europa: In verschiedenen Ländern kamen am Freitag neun Menschen durch das Orkantief ums Leben. In der niedersächsischen Gemeinde Wurster Nordseeküste ist ein Mann während des Sturms von einem Dach gestürzt und gestorben. Der 68-Jährige habe in der Nacht auf Samstag versucht, das beschädigte Dach eines Stalls zu reparieren, teilte die Polizei mit. Dabei sei er durch das Dach gebrochen und rund zehn Meter in die Tiefe gestürzt.
Ein Autofahrer starb nach Angaben der Polizei am Freitagabend bei Altenberge in Nordrhein-Westfalen, als er mit dem Auto gegen einen quer auf der Fahrbahn liegenden Baum prallte. Der eingeklemmte 56-Jährige sei noch am Unfallort gestorben. Zuvor hatte der WDR darüber berichtet. Etwa zur selben Zeit war ein Mann mit seinem Wagen im nahen Saerbeck unterwegs, als sich das Fahrzeug nach Polizeiangaben überschlug. Der 33-Jährige starb demnach ebenfalls noch am Unfallort. Die Ursache dieses Unfalls war zunächst unklar, vermutlich sei das Auto von einer Windböe erfasst worden, sagte ein Sprecher der Feuerwehr am Abend. Das konnte ein Polizeisprecher am frühen Samstagmorgen auf Nachfrage nicht bestätigen. Der Mann wäre das zehnte Opfer des Orkans.
In den Niederlanden sterben drei Menschen
In den Niederlanden kamen drei Menschen durch umstürzende Bäume ums Leben, darunter war auch ein Radfahrer. Grossbritannien meldete ebenfalls drei Todesopfer. In London wurde erstmals die höchste Warnstufe Rot ausgerufen. In Irland starb ein Mann infolge des Orkantiefs. In Frankreich wurden mindestens elf Menschen verletzt. Im Norden des Landes waren am Abend rund 130'000 Haushalte ohne Strom.
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Das Sturmtief «Zeynep» hat Hamburg und Schleswig-Holstein voll erwischt, aber wohl weniger Schaden angerichtet als befürchtet. Feuerwehren und Polizei meldeten bis Samstagmorgen zwar zahlreiche Einsätze, doch blieb es zunächst in der Regel bei Sachschäden und umgestürzten Bäumen. Der Deutsche Wetterdienst hatte im Laufe des Abends in Kiel, Hamburg, auf Sylt und auf Helgoland Windstärken zwischen 9 und 11 gemessen, in Büsum wurde eine Orkanböe mit 143,3 Kilometer pro Stunde festgestellt.
Bis Montag soll es in Deutschland weiter stürmen
Mindestens bis Montag soll es stürmisch bleiben, wie es vom DWD heisst. «Es kehrt einfach keine Ruhe ein», sagte ein Meteorologe. Schwerpunkt der aktuellen Unwetterlage sollte den Experten zufolge bis Samstagfrüh die Nordhälfte Deutschlands sein. Der DWD hatte aber auch für südlichere Regionen - Teile von Rheinland-Pfalz, Hessen und für nördliche Regionen Bayerns - Unwetterwarnungen vor orkanartigen Böen herausgegeben.
Fern- und Regionalverkehr wurden am Freitag in Norddeutschland und in Nordrhein-Westfalen nach und nach eingestellt. Der Schutz der Reisenden und der Beschäftigten habe Vorrang, hiess es. Fahrgäste können ihre für den Zeitraum von Donnerstag bis Sonntag gebuchten Fahrkarten bis zum 27. Februar flexibel nutzen oder kostenfrei stornieren, wenn sie Reisen wegen des Sturms verschieben.
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